Thomas Witkowski übernimmt die Amtskette
Demmin / Lesedauer: 3 min

Die Hansestädter haben gewählt. Nach neun Jahren unter Bürgermeister Michael Koch (CDU) soll künftig ein frischer Wind durchs Rathaus wehen. Drei Kandidaten standen auf dem Wahlzettel – Thomas Witkowski (CDU), Karsten Behrens (Einzelbewerber) sowie Stefan Woller (Einzelbewerber). Und tatsächlich hat es am Sonntag, den vorläufigen Wahlergebnissen nach, für eine absolute Mehrheit gereicht. Heißt im Klartext: Thomas Witkowski wird in den kommenden neun Jahren die Zügel in die Hand nehmen.
So kam er nach Auszählung aller Stimmen auf 52,58 Prozent der Stimmen, Einzelbewerber Karsten Behrens auf 23,91 Prozent und der zweite Einzelbewerber Stefan Woller auf 23,51 Prozent. Insgesamt 9410 Demminer hätten ihre Stimme abgeben können. 3639 nahmen dieses Recht insgesamt in den vier Lokalen oder per Brief wahr. Die Wahlbeteiligung liegt somit bei 38,67 Prozent. Zum Vergleich: Bei der Bürgermeisterwahl 2012, als Michael Koch mit 47 Prozent knapp den direkten Einzug ins Rathaus im ersten Wahlgang verpasste, lag die Beteiligung bei 35 Prozent. 3633 von 10 380 Wahlberechtigten stimmten damals ab.
„Es war spannender als ein Krimi“
Von einem einfachen Durchmarsch für Thomas Witkowski kann allerdings keine Rede sein. „Es war spannender als ein Krimi“, so der frisch gewählte Bürgermeister. Denn nachdem die ersten Wahlergebnisse eingetrudelt waren, deutete alles in eine ganz andere Richtung. Stefan Woller lag mit 40,48 Prozent vorne, gefolgt von Witkowski mit 35,0 Prozent und Karsten Behrens mit 24,52 Prozent.
Bis zur letzten Auszählung standen die Tore noch für eine Stichwahl offen. Der zweite Briefwahlbezirk, brachte dann die Gewissheit – ein überwältigendes Ergebnis für den CDU-Mann. „Über fünfzig Prozent zu haben, ist für mich nicht selbstverständlich“, so Witkowski.
Stichwahl war erwartet worden
Ein Punkt, den Kontrahent Karsten Behrens ebenfalls anmerkte: „Es ist nicht unbedingt meine Prognose gewesen.“ Das betrifft auch das eigene Wahlergebnis. „Ein bisschen mehr wäre erhofft gewesen“, sagte Behrens. Grundsätzlich sei er von einer Stichwahl ausgegangen. Auch für den zweiten Einzelbewerber, Stefan Woller, platzte der Traum von der Amtskette. „Alles gut, Demmin hat gewählt und sich so entschieden“, nahm er das Ergebnis gefasst auf.
Etwas mehr Freude machte sich indes beim Stadtwahlleiter und amtierenden Bürgermeister Michael Koch breit. „Der bessere Kandidat hat nach meinem Dafürhalten gewonnen“, sagte er. Immerhin bleibt die Stadt damit auch in Händen der CDU. Was die niedrige Wahlbeteiligung angeht, habe er sich jedoch mehr Engagement der Demminer gewünscht, so Koch.
Gratulation vom CDU-Landeschef
Seitens der CDU-Spitze im Land Mecklenburg-Vorpommern gab es ebenfalls warme Worte. „Herzlichen Glückwunsch, Thomas Witkowski! Ein ehrliches politisches Angebot und ein seriöser, fleißiger Kandidat haben den Wahlerfolg in Demmin gebracht. Ein guter Abend für Demmin!“, so Parteichef Michael Sack.
Eine große Wahlparty wird es in der CDU in Demmin allerdings nicht geben. „Ich werde den Tag im kleinen Rahmen mit meiner Familie ausklingen lassen. Ich muss das erst mal realisieren“, sagte Witkowski. Eines ist ihm durch das Abschneiden bei der Wahl aber bereits vollkommen bewusst: „Das heißt, ich habe auf die richtigen Themen gesetzt und das ist ganz wichtig für mich. Ich denke, wir haben einen guten, engagierten Wahlkampf gemacht. Die Bürgermeisterwahl ist auch immer eine Personenwahl. Deshalb bedanke ich mich bei allen für ihre Unterstützung.“