Heimliche Aufnahmen bei „Monis Rache”

Tutower entsetzt über Spanner-Videos von Festival

Tutow / Lesedauer: 2 min

Tutow hatte mit dem Festival Monis Rache eigentlich schon abgeschlossen. Jetzt ist das Thema zurück: Ein ARD-Magazin hat herausgefunden, dass beim Festival „Monis Rache” in Tutow offenbar heimlich Frauen auf der Toilette gefilmt wurden. Die Videos tauchten auf einer Porno-Plattform auf.
Veröffentlicht:09.01.2020, 13:27
Aktualisiert:06.01.2022, 19:24

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Dass bei dem Festival „Monis Rache” offenbar über Jahre heimliche Aufnahmen von Frauen auf der Toilette gemacht wurden, hat in Tutow für Entsetzen gesorgt. „Das ist eine absolute Sauerei“, sagte Gemeindevertreter Alfred Koch gegenüber dem Nordkurier. Er war es, der als Verbindungsmann zwischen dem Ort und den Festival-Machern unermüdlich im Einsatz war. Das Festival wurde dreimal in Tutow veranstaltet. Zum letzten Mal, bevor „aus unüberbrückbaren Differenzen zwischen Orga-Team und Eigentümer des Geländes“, das Aus für das Festival in Tutow verkündet wurde, kamen 2018 rund 3000 Besucher auf das Gelände des ehemaligen Flugplatzes, um „das Leben zu feiern“, wie die Organisationscrew damals immer wieder betonte.

Doch ganz offensichtlich bot das zweitägige Treffen nicht nur Feierfreudigen und Kreativen, sondern auch Spannern Raum: Nach Recherchen des Online-Formats „Strg+F”, die am Dienstag veröffentlicht wurden, waren in einigen Dixi-Klos Kameras installiert. Die Aufnahmen wurden später auf Porno-Plattformen hochgeladen. „Strg+F” gehört zum ARD-Jugendangebot „Funk".

Gemeindevertretung will sich positionieren

„Das will man einfach nicht glauben“, zeigte sich der Tutower Alfred Koch erschüttert, nachdem er sich den Filmbeitrag angesehen hatte. „Monis Rache“ war bis jetzt ein gutes Aushängeschild für Tutow. „Junge Menschen aus ganz Deutschland, aus Europa verbrachten bei uns im Ort friedliche Tage. Es gab keine Zwischenfälle und jetzt das“, ist Koch schwer enttäuscht.

Noch in dieser Woche will die Gemeindevertretung zusammenkommen, um sich zu dem Thema zu positionieren. Denn sehr wahrscheinlich haben auch Tutower die Toiletten auf dem Festivalgelände benutzt. „Die sind geschockt fürs Leben. Was ist das nur für eine Zeit?“, fragt sich Alfred Koch besorgt.