StartseiteRegionalDemmin▶ Verdacht auf fahrlässige Brandstiftung in Schweinezucht Alt Tellin

Nach Feuer

▶ Verdacht auf fahrlässige Brandstiftung in Schweinezucht Alt Tellin

Alt Tellin / Lesedauer: 2 min

Die Staatsanwaltschaft Stralsund ermittelt nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung bei der Schweinezucht Alt Tellin. Doch das erste Zwischenergebnis lässt noch auf sich warten.
Veröffentlicht:08.04.2021, 13:10
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Nach dem Brand der Schweinezuchtanlage Alt Tellin (Vorpommern-Greifswald) ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung. Das sagte der Sprecher der Stralsunder Justizbehörde, Martin Cloppenburg, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Bisher sehe es nach einer technischen Ursache aus. Den Gesamtschaden, wobei auch Produktionsverluste eingerechnet wurden, schätze das Unternehmen bisher auf etwa 40 Millionen Euro. Die etwa 10 Jahre alte und umstrittene Großanlage mit 18 Ställen war am 30. März zu großen Teilen abgebrannt. Mehr als 55 000 Schweine kamen in den Flammen und im Qualm um.

Einzelheiten zu Untersuchungen des Brandgutachters könne man nicht nennen, sagte Cloppenburg. Einige Mitarbeiter seien als Zeugen gehört worden. Bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass sich jemand unberechtigt Zugang verschafft habe. Doch selbst eine vorsätzliche Brandstiftung sei in diesem Stadium noch nicht ganz auszuschließen. Mit einem ersten Zwischenergebnis des Gutachters sei frühestens in einer Woche zu rechnen. Derzeit entsorgt eine Fachfirma vor allem die Kadaver und es wird beräumt, wie ein Sprecher des Betreibers, der Landwirtschaftlichen Ferkelzucht Deutschland (LFD) Holding, sagte.

Linksfraktion will, dass sich Landtag mit Fall beschäftigt

Die Linksfraktion im Schweriner Landtag will erreichen, dass sich der Landtag demnächst mit dem Fall befasst. Tierschutz- und Umweltverbände forderten, die Betriebsgenehmigung zu widerrufen. Die LFD erklärte, die Betriebsstätte Alt Tellin sei „stets unter Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie einer vorliegenden Brandschutzverordnung betrieben worden”.

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Ende Februar hatte es schon in einer modernen Mastanlage in Kobrow (Ludwigslust-Parchim) gebrannt, wo 3000 von 9000 Schweinen verendeten. Auch hier ist die Ursache noch unklar, aber eine vorsätzliche Tat wurde ausgeschlossen.