LNG-Terminals
„In diesem Jahr kein Flüssiggas aus Lubmin”
Schwerin / Lesedauer: 2 min

Andreas Becker
Hannes Damm, Energieexperte der grünen Landtagsfraktion, kann sich einen entlarvenden Vergleich nicht verkneifen. „Es ist doch verwunderlich, dass ein LNG-Terminal in Mecklenburg-Vorpommern nur drei Monaten genehmigt wird und ein Windrad in über 30. So warten heute über 800 Windräder und über 60 Solarparks auf ihre Genehmigung”, weist Damm auf Pläne des privaten Unternehmens Regas hin, das an der Ostseeküste ein Terminal für Flüssiggas errichten möchte.
Das Problem: Obwohl Regas angekündigt hat, dass ab dem 1. Dezember das dringend für die Energiesicherheit benötigte Flüssiggas von Lubmin aus in die Republik gepumpt werden soll, „liegen bis heute keine entscheidungsfähigen Unterlagen vor”, betonte Damm nach einer nicht öffentlichen Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses im MV-Landtag.
„Zu viel Zeit ins Land gestrichen”
Die CDU-Fraktion griff in dem Zusammenhang die rot-rote Landesregierung frontal an. „Bei den Maßnahmen zu Energieeinsparungen Mecklenburg-Vorpommerns gibt es keinen Plan. Bei den LNG-Terminals in Lubmin gibt es keine Genehmigungsanträge, und selbst wenn es die morgen gäbe, würde das Terminal bestenfalls erst am 5. November, also in 13 Wochen, ans Gasnetz gehen können”, kritisierte Wolfgang Waldmüller.
Der CDU-Politiker weiter: „Es ist zu viel Zeit ins Land gestrichen, auch, weil die Landesregierung erst am 15. Juli, also fünf Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, mit den Planungen zu den Terminals begonnen hat.” Sein gesunder Menschenverstand sage ihm, „dass in diesem Jahr kein Flüssiggas in Lubmin ins Netz eingespeist wird”.
Dagegen wehrte sich SPD-Mann Rainer Albrecht. „Waldmüllers Aussage ist falsch. Die Landesregierung arbeitet mit Hochdruck an der Energie- und Versorgungssicherheit Mecklenburg-Vorpommerns.”