Awo-Affäre

„Schweigegeld“ für Ex-Awo-Chef Olijnyk?

Schwerin / Lesedauer: 1 min

100.000 Euro aus der Awo-Landeskasse für einen gefeuerten Kreischef? Der aktuelle Geschäftsführer der Landes-Awo in Erklärungsnot.
Veröffentlicht:25.05.2020, 18:25
Aktualisiert:06.01.2022, 19:35

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Wenn es nach Rudi Borchert, dem Ex-Landes-Chef der Awo und mittlerweile verstorbenen SPD-Landtagsabgeordneten, gegangen wäre, hätte man die im Sommer 2016 durch Nordkurier-Recherchen aufgedeckte Awo-Affäre mit einer Geldzahlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit halten können. In einer Vorstandssitzung am 14. Juli 2016 hatte Borchert die damalige Prokuristin Simone Ehlert nach deren Aussage „angefeindet“, da sie bei der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg den seinerzeitigen Awo-Müritz-Kreis-Chef, Peter Olijnyk, wegen des Verdachts der Untreue angezeigt hatte. 

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Borchert hatte laut Ehlert die Zahlung von 100.000 Euro an Olijnyk ins Spiel gebracht, um sich außergerichtlich zu einigen. Borchert habe angedeutet, dass der Landesverband der Awo Geld zur Verfügung stellen könne, so Ehlert. „Wollte die Awo Olijnyk Schweigegeld zahlen?“, fragte am Montag im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) zur Aufklärung der Awo-Affäre Thomas de Jesus Fernandes (AfD) den aktuellen Landesgeschäftsführer Bernd Tünker im Zeugenstand.

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Der rang um eine Antwort: „Es gab Gedanken einer Zahlung, aber nichts Konkretes. Bei der Awo gibt es laut Satzung die Möglichkeit, dass der Landesverband in Schwierigkeit geratenen Kreisverbänden ein Darlehen zur Verfügung stellt. Aber das war kein Schweigegeld, wir haben auch keine schwarzen Kassen und am Ende nichts gezahlt“, versicherte Tünker.