Studenten-Demo

"Wir gehen davon aus, dass wir sechs Millionen weniger bekommen"

Greifswald / Lesedauer: 2 min

Wegen Etatkürzungen und Mehrkosten von 14 Millionen Euro gehen die Studenten der Universität Greifswald am Donnerstag auf die Straße.
Veröffentlicht:03.11.2022, 12:05

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Weil die Universität Greifswald im kommenden Jahr mit 14 Millionen Euro weniger auskommen soll, werden die Studenten am Donnerstag in der Hansestadt demonstrieren. Mit Plakaten, Aufstellern, Sprechchören und Trillerpfeifen will der Allgemeine Studierendenausschusses (AStA) die Öffentlichkeit wachrütteln und der Landesregierung eine Botschaft senden.

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Ab 12.30 Uhr soll die Kundgebung auf dem Rubenowplatz in Greifswald stattfinden. „Wir wollen richtig Lärm machen“, kündigt Lukas Voigt, Vorsitzender des AStA, an. Er rechnet mit 250 Studenten und wissenschaftlichen Mitarbeitern, hofft aber auf mehr. Der 22-Jährige, der Politik und Kommunikationswissenschaft studiert, nennt zwei Hauptgründe für die Proteste.

Zum Ersten gehe es um die finanzielle Belastung der Universität. Wegen der gestiegenen Betriebskosten durch die Energiekrise rechnet die Einrichtung mit Mehrausgaben in Höhe von acht Millionen Euro. Hinzu komme die Absicht des Bildungsministerium, hier weiter den Rotstift anzusetzen.

Weniger Dozenten befürchtet

„Wir gehen davon aus, dass wir knapp sechs Millionen Euro weniger bekommen. Aber das steht noch nicht fest“, sagt Voigt. Schon deshalb sei der Zeitpunkt für ein öffentliches Signal genau jetzt. Die Mehrkosten entsprächen den jährlichen Personalkosten von knapp 250 Vollzeitstellen in Forschung, Lehre oder Verwaltung. Das sind fünf Prozent der aktuell Beschäftigten.

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„In der Folge werden auslaufende Stellen nicht neu besetzt und uns stehen weniger Dozenten und Forscher zur Verfügung“, sagt Voigt. Die Universität werde dadurch an Qualität und Renommee verlieren. „Sie wird weniger attraktiv!“ Neben den Studierenden sollen heute deshalb auch das Rektorat, der Greifswalder Senat, das Studierendenwerk und wissenschaftliche Mitarbeiter zu Wort kommen.

Förderung für Studenten soll gekürzt werden

Der zweite Hauptgrund für die Demonstration wiegt für Voigt als Vertreter der Studierenden besonders schwer. Die Förderungen und Hilfen für die Lernenden würden nämlich ebenfalls gekürzt. „Derzeit braucht man, um in Greifswald zu studieren, knapp 800 bis 900 Euro monatlich“, rechnet er vor. Wenn nun in Zeiten der Energiekrise auch noch die Studiengebühren angehoben würden, werde der finanzielle Druck auf die Schultern der Studierenden übertragen.

Nach der Demonstration soll der Protest weitergehen. Derzeit entwirft das Gremium ein Symbol, das dann statt eines Weihnachtsschmucks in Fenstern dafür sorgen soll, auf die Gefahr für den Universitätsstandort aufmerksam zu machen.