AfD-Fraktionschef Nikolaus Kramer sagt „Neger“ im Landtag
Schwerin / Lesedauer: 2 min

dpa
Mit der wiederholten Verwendung des Begriffes „Neger“ in der von seiner Fraktion beantragten Debatte um Leistungsmissbrauch durch Asylbewerber hat AfD-Fraktionschef Nikolaus Kramer für Proteste bei anderen Fraktionen gesorgt. SPD-Fraktionschef Thomas Krüger sprach am Donnerstag von einer „unerhörten Provokation, die die Menschenwürde und die Würde des hohen Hauses grob verletzt“. Peter Ritter von der Linksfraktion äußerte sein Unverständnis darüber, dass die Auslassungen nicht vom Präsidium gerügt worden sei.
Kramer hatte in der hitzigen Debatte den Begriff „Neger“ zunächst in einem Zwischenruf gebraucht. Er habe sich durch Aussagen der Linken-Abgeordneten Karen Larisch dazu hinreißen lassen, die sich wiederholt zur Fürsprecherin von Asylbewerbern gemacht, dabei aber immer wieder Fakten ausgeblendet habe, sagte Kramer auf Nachfrage.
In der Erinnerung von Larisch hatte Kramer sie aufgefordert, nach Afrika zu gehen und sich mit Negern zu vermischen. Kramer hingegen gab an, er habe gesagt, sie solle nach Afrika ziehen und dort Neger bereichern. Eine Mitschrift der Debatte durch die Landtagsverwaltung lag am Donnerstag noch nicht vor.
Kramer: „Nigger wäre rassistisch, Neger ist es nicht”
Kramer verteidigte vor dem Parlament seine Wortwahl. Er habe „Neger“ nicht diskriminierend oder rassistisch gemeint und lasse sich nicht vorschreiben, was als Schimpfwort gelte, betonte er. Er sei erneut ans Mikrofon getreten, nachdem der Abgeordnete Ritter über die sozialen Medien verbreitet habe, dass er „im Landtag von Negern schwafele“, sagte Kramer nach Ende der Debatte.
Dabei räumte er ein, dass der Begriff „Neger“ eine gesellschaftliche Ächtung erfahren habe. Doch werde er in der Öffentlichkeit nicht generell als rassistisch gewertet. „Nigger wäre rassistisch, Neger ist es nicht“, sagte Kramer.
Nach den Worten Krügers reihen sich die Auslassungen Kramers „nahtlos ein in die Boateng-Bemerkungen Gaulands und die Beleidigung Noah Beckers durch den Bundestagsabgeordneten Maier“.