Deutsches Silicon Valley?

Architekt schlägt neue Stadt an Ostsee vor

Greifswald / Lesedauer: 2 min

Die Region Greifswald könnte nach Ansicht des Berliner Architektenbüros Stadler/Prenn von der enormen Expansion von Berlin profitieren und sich zu einem High-Tech-Standort entwickeln.
Veröffentlicht:21.04.2019, 19:30
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Von:
  • Author ImageRalph Sommer
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In einem Architektenwettbewerb hatte der Berliner Architekt Thomas Stadler seine Vision von einem „Seaside Berlin“ entwickelt, das sich in der nordostdeutschen Küstenregion etablieren könnte. Möglich könnte dies durch einen sogenannten Hyperloop werden, eine bereits weltweit in der Entwicklung befindliche Hochgeschwindigkeitstrasse. Dabei handelt es sich um eine Art Vakuumtunnel, durch den Menschen in aerodynamischen Kapseln auf einer reibungsarmen Magnetbahn reisen können.

Mit Schallgeschwindigkeits-Tempo von 1200 Kilometern pro Stunde könnte man die 200 Kilometer Distanz zwischen Berlin und Greifswald in nur zehn Minuten bewältigen, sagt Stadler, und zwar umweltfreundlicher als mit dem Flugzeug und deutlich günstiger als mit der Bahn. Entsprechende Test- und Pilotstrecken werden derzeit zum Beispiel in den USA, Frankreich und in den Vereinigten Arabischen Emiraten geplant und errichtet.

Anbindung Ostsee-Berlin Vorteil für beide Regionen

Die extrem schnelle Anbindung der Küste an die Hauptstadt könnte nach Ansicht des Visionärs schon im Jahre 2030 dazu führen, dass Menschen, die in Berlin arbeiten, ihren Wohnsitz in den landschaftlich hochattraktiven Raum Greifswald verlegen, was den aktuellen Wohnungsnotstand in der boomenden Metropole mindern würde. Umgekehrt würden die Bewohner im Nordosten vom Freizeit-, Kultur- und Konsumangebot der Großstadt profitieren.

Greifswald wäre dann auf dem besten Weg, eine Art deutschen Silicon Valley zu werden, sagt Stadler. Ähnlich wie an der San Francisco Bay könnten sich hier High-Tech-Unternehmen und Start-Up-Firmen etablieren, die von einer ausgezeichneten Universität und naturwissenschaftlichen Einrichtungen wie dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik oder dem Friedrich-Loeffler-Institut profitierten.