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Armutsbericht

Armut in MV hat abgenommen - entgegen dem Bundestrend

Berlin/Schwerin / Lesedauer: 1 min

MV hat sich ins Mittelfeld vorgekämpft, doch bundesweit erreichte die Armutsquote 2021 einen Höchststand. Aktuell sieht es in MV jedoch anders aus.
Veröffentlicht:10.03.2023, 10:47

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Gegen den Bundestrend hat die Armut in Mecklenburg–Vorpommern laut Paritätischem Wohlfahrtsverband 2021 abgenommen. Bundesweit erreichte die Armutsquote mit 16,9 Prozent einen Höchststand, wie der Sozialverband am Freitag mitteilte.

Für Mecklenburg–Vorpommern seien 18,3 Prozent nach 19,8 Prozent im Jahr davor errechnet worden. Der Verband stützt sich auf aktualisierte Daten des Statistischen Bundesamtes.

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Damit habe sich MV von Platz 13 auf Platz 9 im Vergleich der Bundesländer vorgearbeitet, so der Paritätische. Schlusslicht im Länderranking blieb demnach Bremen mit einer Armutsquote von 28,2 Prozent, in Bayern war sie mit 12,8 Prozent am geringsten.

Der Vorsitzende des Paritätischen Mecklenburg–Vorpommern, Friedrich Wilhelm Bluschke, wertete es als ein positives Signal, dass die Armut in Mecklenburg–Vorpommern tendenziell gesunken sei. Die Zahlen bilden die Situation vor Ausbruch des Ukraine–Krieges und der in der Folge stark gestiegenen Inflation ab.

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Heute berichten Beratungsstellen Bluschke zufolge von wachsender Verzweiflung ihrer Klienten. „Viele Familien wissen einfach nicht, wie sie bis zum Monatsende finanziell über die Runden kommen sollen.“ Die Tafeln meldeten vielerorts Überlastung.

Regional gebe es im Nordosten zudem erhebliche Unterschiede. Am stärksten von Armut war 2021 demnach die Region Vorpommern betroffen. Dort galt jeder Fünfte (20,6 Prozent) als arm. Die Mecklenburgische Seenplatte stand demnach mit 15,8 Prozent am besten da.