Auto versinkt in Rostock – zwei Rentner sterben in der Warnow
Rostock / Lesedauer: 2 min
Auf der Warnemünder Mittelmole ist es am Dienstagvormittag zu einem tragischen Unglücksfall gekommen. Ein mit einem älteren Ehepaar besetzter Kleinwagen war über die Anlage der Mittelmole gefahren und stürzte dann in das Hafenbecken – beide Senioren überlebten den Vorfall nicht.
Erstretter konnten nichts tun
Wie die Polizei mitteilte, meldeten Augenzeugen gegen 10.40 Uhr am Vormittag den in die Warnow gestürzten Kia. Sofort nach dem Absetzen des Notrufes eilten zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst nach Warnemünde. Ein Augenzeuge, ein Angler aus Nordrhein-Westfalen, hatte gerade seine Ruten vorbereitet, als das Unglück geschah. „Der Wagen fuhr über die Mittelmole, fast bis nach hinten durch“, erklärte der sichtlich mitgenommene Mann. Weiter berichtete er: „Der Wagen stoppte dann plötzlich, setzte zurück und gab dann plötzlich Vollgas.“ Der Kia landete in das Wasser und begann wenige Minuten später zu sinken.
Der Angler aus NRW: „Ich konnte sehen, wie mehrere Passanten hinterher sprangen und versuchten, die Türen des sinkenden Fahrzeugs zu öffnen.“ Das Vorhaben misslang, der Wagen lief mit Wasser voll und sank schließlich noch vor Eintreffen der ersten Helfer auf den Grund in rund zehn Metern Tiefe.
Neben zahlreichen Einsatzkräften an Land waren auch welche zu Wasser angefordert worden. Darunter das Feuerlöschboot, der Seenotkreuzer und die Schifffahrtspolizei. Sie alle sicherten die Unglücksstelle seeseitig ab. Zwischenzeitlich musste auch der Schiffsverkehr eingestellt werden.
Nachdem die Taucher der Berufsfeuerwehr eingetroffen waren, begannen diese umgehend mit der Bergung der beiden Leichen. Erst wurde der Mann (83) und dann seine Ehefrau (80) aus dem Wasser gezogen. Ein Notarzt stellte dann den Tod der beiden Personen fest.
Kran holt Auto aus dem Wasser
Zahlreiche Schaulustige hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits an der Mittelmole eingefunden und den Einsatz verfolgt. Polizisten mussten mit Megafonen Durchsagen machen, um die Gaffer zu vertreiben. Nach mehreren Stunden der Vorbereitung begann schließlich gegen 15.30 Uhr die Bergung des Unglückswagens. Hierzu wurde ein Schwerlastkran auf der Pier in Stellung gebracht.
Nachdem der Kia aus der Warnow gehievt worden war, kam er per Abschleppfahrzeug zur kriminaltechnischen Untersuchung. Beamte der Kriminaltechnik waren im Einsatz und begutachteten das Fahrzeug bereits vor Ort.
Am Mittwoch hat die Polizei mitgeteilt, dass ein Unfall ausgeschlossen wird. Die abschließende Ursache steht demnach aber noch nicht fest.