Baggerarbeiten an Nord Stream 2 vorerst unterbrochen
Greifswald / Lesedauer: 2 min

Gabriel Kords
Die erst vor zwei Wochen gestarteten Bauarbeiten an der Pipeline Nord Stream 2 im Greifswalder Bodden ruhen derzeit infolge der Schmierfett-Havarie. Wie eine Sprecherin des Landwirtschafts- und Umweltministeriums in Schwerin am Dienstag auf Nordkurier-Anfrage sagte, lägen die Schiffe zwar noch an der Baustelle auf See: „Aber es wird nicht weiter ausgebaggert.” Die Arbeiten würden bereits seit Montagnachmittag ruhen. Das Schmierfett verschmutzt seit ungefähr einer Woche die Küsten am Greifswalder Bodden.
Nord Stream 2 bestätigte dies am Dienstag. Am Montagabend hatte das Unternehmen noch verbreitet, die „weiteren vier im Einsatz befindlichen Baggerschiffe” würden derzeit „technisch überprüft”. Auf Nachfrage konkretisierte ein Sprecher des Unternehmens nun, man beabsichtige zwar, die Bauarbeiten „schnellstmöglich wieder aufzunehmen.” Bevor das geschehe, würden alle Bagger aber gründlich untersucht, sagte der Sprecher: „Es werden intensive Kontrollen vorgenommen, bis der ganze Sachverhalt für uns und die Behörden endgültig geklärt ist.”
Keine behördliche Anordnung zum Baustopp bei Nord Stream 2
Die Entscheidung, die Bagger vorerst außer Betrieb zu nehmen, hat die Firma Nord Stream 2 selbst getroffen, eine behördliche Anordnung dazu gab es nicht. Der defekte Bagger auf dem Schiff „Peter the Great” liegt derzeit im Hafen von Lubmin. Dort werden die technischen Untersuchungen offenbar länger dauern. Die übrigen vier Schiffe sind weiter auf See.

Das Baggerschiff, das die Havarie vermutlich verursacht hat, liegt derzeit im Hafen von Lubmin.
Wie es von den Behörden am Dienstag weiter hieß, liefen die Aufräumarbeiten an den Stränden des Greifswalder Boddens weiter. Umweltschützer hatten zuvor mehrfach kritisiert, die Arbeiten gingen nicht zügig genug voran. Auch am Dienstag meldeten sie den Fund neuer Fettklumpen.
Die Behörden hatten vor Hautkontakt mit den Substanzen gewarnt, der Pipelinebauer Nord Stream eine restlose Entfernung der Fette zugesichert. Von dem Unternehmen hieß es allerdings, die Fettklumpen seien nicht gesundheitsschädlich.