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GDL-Warnstreik

Bahnstreik in MV – diese Züge fallen aus 

Neubrandenburg / Lesedauer: 4 min

Auch Pendler und Ausflügler im Nordosten sind vom Ausstand der Lokführergewerkschaft betroffen. Wie es auf den wichtigsten Strecken aussieht – und wie der Konflikt eskaliert
Veröffentlicht:15.11.2023, 13:35

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Pendler müssen sich auch in Mecklenburg-Vorpommern auf Zugausfälle wegen des Warnstreiks der Lokführergewerkschaft GDL einstellen. Der Warnstreik werde auch im Regionalverkehr im Nordosten zu massiven Einschränkungen führen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) am Mittwoch auf Anfrage der DPA. Die GDL hat ihre Mitglieder zur Arbeitsniederlegung von Mittwoch, 22 Uhr, bis Donnerstag, 18.00 Uhr, aufgerufen. Und die Deutsche Bahn hat die weiteren Tarifgespräche erst einmal abgesagt - die Zeichen stehen also erst einmal auf Eskalation.

Schon vor 22 Uhr am Mittwochabend Ausfälle

„Ab 22 Uhr wird es im Regionalverkehr der DB nahezu keine Fahrten mehr geben“, sagte die DB-Sprecherin. Ab Donnerstagmorgen könnten möglicherweise einige Fahrten angeboten werden. Diese seien jedoch allenfalls ein Notangebot. Über mögliche Fahrten werde im Lauf des Mittwochs online in der Fahrplanauskunft informiert.

Nach Angaben der DB-Sprecherin kann es bereits vor Streikbeginn zu einzelnen Ausfällen kommen. Einige Züge würden kontrolliert aus dem Verkehr genommen, um sicherzustellen, dass diese nach Streikende dort seien, wo sie gebraucht würden, sagte sie. Bis Freitagmorgen sollen laut DB-Angaben alle Züge wieder planmäßig verkehren.

RE3 Berlin - Stralsund

Der letzte durchgehende Zug über Angermünde und Pasewalk fährt am Mittwochabend 20.39 Uhr ab Berlin-Gesundbrunnen. Zur gleichen Zeit soll dann am Donnerstag der erste RE3 nach Streikende wieder durchfahren.

In Gegenrichtung fährt laut Plan Stand jetzt der letzte Zug ab Stralsund Mittwochabend ab 20.17 Uhr durch. Am Freitagmorgen geht es erst ab 4.17 Uhr wieder durchgehend mit dem RE3 nach Berlin.

RE4 Szczecin - Lübeck

Die letzte durchgehende Verbindung ab Szczecin Glowny fährt am Mittwoch, 17.01 Uhr; bereits die für 19.01 Uhr geplante Abfahrt entfällt. Der erste Zug nach dem Streikende soll am Donnerstag, 21.01 Uhr, Szczecin Glowny verlassen.

In Gegenrichtung fährt der letzte direkte Zug ab Neubrandenburg am Mittwoch um 19.33 Uhr, ab 20.33 ist die Fahrt nach Szczecin nur noch mit Umsteigen in Pasewalk und Angermünde möglich. Allerdings weist die Bahn bereits bei dieser Verbindung auf mögliche Einschränkungen hin. Die erste durchgehende Verbindung ab Neubrandenburg bietet die Bahn erst wieder am Freitag ab 5:13 Uhr an.

RE5 Berlin - Rostock

Der letzte durchgehende Zug ab Berlin Gesundbrunnen bis Rostock Hbf soll am Mittwoch ab 20.55 Uhr abfahren, der Zug um 22.55 Uhr fällt bereits aus. Genau 24 Stunden später, am Donnerstag um 22.55 Uhr, soll der erste durchgehende Zug nach dem Streik abfahren.

Ab Rostock Hbf fährt der letzte durchgehende Zug laut Plan am Mittwoch ab 20.34 Uhr, der Zug um 23.34 Uhr bis Neustrelitz fällt bereits aus. Der erste wieder durchgehende Zug nach Streikende auf der Linie fährt dann erst am Freitagmorgen ab 4.34 Uhr.

RE 5 Neustrelitz - Neubrandenburg - Demmin

Die letzte durchgehende Verbindung von Neustrelitz nach Demmin fährt Mittwochabend 21.01 Uhr. Der Zug um 23.01. Uhr fällt bereits aus. Erst am Freitagmorgen um 5.01 Uhr soll der erste durchgehende Zug wieder fahren. 

In Gegenrichtung ab Demmin soll der letzte Zug bis Neustrelitz am Mittwochabend 21.46 Uhr abfahren. Genau 24 Stunden später am Donnerstagabend soll der erste durchgehende Zug nach Streikende fahren.

Aber Vorsicht: Alle Angaben sind vom Stand Mittwoch, 14 Uhr, die Pläne können sich auch noch ändern.

Nicht vom Warnstreik betroffen sind nach Angaben der Bahn die Linien RB11 (Wismar-Rostock-Tessin) und RB12 (Rostock-Rövershagen-Graal-Müritz) sowie der Schienersatzverkehr mit Bussen zwischen Warnemünde und Rostock. Auf der Strecke werden noch bis Anfang Dezember unter anderem die Gleisanlagen modernisiert.

Auswirkungen habe der Warnstreik auch auf den Güterverkehr auf der Schiene, sagte die Sprecherin weiter. Die Lokführerinnen und Lokführer der Bahntochter DB Cargo seien ebenfalls zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.

Bahn sagt weitere Tarifgespräche erst einmal ab

Der Konzern hat die ursprünglich geplanten zweite Tarifverhandlungsrunde in dieser Woche abgesagt. „Entweder man streikt, oder man verhandelt. Beides gleichzeitig geht nicht“, sagte Personalvorstand Martin Seiler am Mittwoch. Die für diesen Donnerstag und Freitag geplanten Gespräche fänden deshalb nicht statt.

Nach den ersten Verhandlungen hatten sich beide Seiten auf einen Fahrplan für die Tarifrunde geeinigt. Im Wochenrhythmus sollte weiterverhandelt werden. „Wer diese Verabredungen in dieser Gestalt bricht und kurzfristig zu Streiks aufruft und die Reisenden damit in Haftung nimmt, der kann nicht erwarten, dass wir weiter am Verhandlungstisch sitzen“, sagte Seiler.

Ratgeber: GDL-Warnstreik – Diese Rechte haben Bahnreisende