Corona-Krise
Banken geben 175 Millionen Euro für MV-Werften frei
Schwerin / Lesedauer: 2 min

dpa
Banken und Bürgen haben 175 Millionen Euro für die Zwischenfinanzierung der in die Krise geratenen MV-Werften freigegeben. Eine Zwischenfinanzierung sei erforderlich, um in den Monaten Juli bis September den Finanzierungsbedarf abzudecken, teilte das Wirtschaftsministerium am Montag in Schwerin mit. Das Geld sei aus einem Guthabenkonto – der so genannten „locked box” freigegeben worden. Dort befänden sich den Angaben zufolge rund 260 Millionen Euro, von denen der Genting-Konzern 175 Millionen Euro freigegeben haben wollte.
Die Landesregierung hatte vor rund zwei Wochen die Freigabe der „locked box” entschieden. Damit soll die Zeit überbrückt werden, bis die Werften unter den Corona-Schutzschirm des Bundes schlüpfen können. Dort hoffen die MV-Werften auf 570 Millionen Euro.
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Arbeit auf MV-Werften ruht
„Mit der Freigabe der Mittel kann die Liquidität der Werften weiter sichergestellt und auch ausstehende Rechnungen von Zulieferern bedient werden. Mit der Auszahlung soll ab Mittwoch begonnen werden”, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) einer Mitteilung zufolge.
„Das ist eine gute Nachricht für die MV Werften, ihre Beschäftigten und die Zulieferer. Nach dem klaren Signal des Landes machen die Werften mit der Entscheidung der Banken ein weiteren wichtigen Zwischenschritt. Jetzt muss es das gemeinsame Ziel aller Akteure sein, die Werften unter den Schutzschirm des Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes zu bringen”, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD).
Dem Genting-Konzern fehlen Einnahmen aus dem Kreuzfahrtgeschäft und auch die Nachfrage nach Kreuzfahrtschiffen ist eingebrochen. Infolge der Corona-Krise ruht seit Mitte März die Arbeit auf den MV-Werften an den drei Standorten in Wismar, Warnemünde und Stralsund, wo etwa 3100 Menschen arbeiten. Die MV Werften gehören zur malaysischen Genting-Gruppe. Sie bauen Kreuzfahrtschiffe für den asiatischen Markt.