Lebensmittelkontrolle
Bei Kontrollen in MV oft Keime im Eis entdeckt
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Jörg Spreemann
In mehr als einem Fünftel der untersuchten Proben von Speiseeis haben Lebensmittelkontrolleure in Mecklenburg-Vorpommern Beanstandungen festgestellt. Bis Ende Juli hat das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei am Standort Neubrandenburg 231 Speiseeisproben mikrobiologisch untersucht, heißt es in einer Mitteilung. Davon seien 192 Proben an Eisständen verkauft worden. 83 Prozent stammten aus Softeisautomaten. Insgesamt seien 21 Prozent der Proben beanstandet worden.
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„Auch wenn der Verzehr von Speiseeis selten im Zusammenhang mit lebensmittelbedingten Erkrankungen steht, sind die Ergebnisse nicht zufriedenstellend“, sagte Stephan Goltermann, Direktor des Landesamtes. Mikrobiologische Schwachstellen seien insbesondere die Zugabe von Geschmackskomponenten wie Früchte und Nüsse. Problematisch seien zudem verschmutzte Arbeitsflächen oder eine unzureichende Personalhygiene.
Gerade der Milchanteil biete einen guten Nährboden für die Vermehrung von Keimen. „Auch die fachkundige Reinigung und Wartung von Speiseeisautomaten ist Voraussetzung für die Einhaltung der strengen mikrobiologischen Anforderungen und einen ungetrübten Eisgenuss“, so Goltermann weiter.
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In allen Fällen führten Grenz- beziehungsweise Warnwertüberschreitungen von Enterobakterien (Hygienenachweiskeime), zu den Beanstandungen. In lediglich einer Eisprobe sei der Krankheitskeim Listeria monocytogenes nachgewiesen worden, jedoch unterhalb einer krankmachenden Keimkonzentration. Salmonellen waren den Angaben zufolge in keiner Probe. In sechs Eisproben habe es allerdings eine Verunreinigung mit Bacillus cereus gegeben, was aufgrund der Keimzahl aber nur in einem Fall zu einer Beanstandung geführt habe. Bacillus cereus hat laut Landesamt in hoher Anzahl das Potenzial, Erkrankungen wie Durchfall oder Erbrechen zu verursachen.