Nicht politisch motiviert
Böllerangriff auf Preisler (FDP) war nur Zufall
Barth / Lesedauer: 2 min

Nordkurier
Der mutmaßliche Böllerangriff auf eine FDP-Politikerin und ihre Tochter vor ihrem Wahlkreisbüro in Barth ist nach derzeitigem Ermittlungsstand des Staatsschutzes der Kripo Anklam nicht politisch motiviert gewesen.
Demnach sei eine Gruppe Kinder und Jugendlicher am Samstagmittag in Barth unterwegs gewesen. Einer der Jugendlichen soll an verschiedenen Stellen Feuerwerkskörper gezündet haben – unter anderem eben auch in Richtung des Hauses, vor dem sich die Politikerin mit ihrem Kind aufgehalten habe. Anschließend sei die Gruppe in Richtung Markt gelaufen.
Keine Anzeige bei der Polizei
Am Tag des Vorfalls hatte die Politikerin selbst über Twitter den Vorfall bekanntgegeben. Erst durch ein Anfrage der Medien am Sonntag habe die Polizei überhaupt von dem Sachverhalt erfahren. Da zu diesem Zeitpunkt noch keine Anzeige vorlag, hätten die Beamten von Amtswegen eine Anzeige aufgenommen.
Inzwischen ist laut Polizei einer der Jugendlichen aus der Gruppe im Revier erschienen, um zu den Vorkommnissen am Samstag eine Aussage zu machen. Befragungen weiterer Beteiligter sind ebenfalls erfolgt. Der Verdacht einer politisch motivierten Tat hat sich dabei nicht bestätigt.
Preisler selbst hat von den aktuellen Ermittlungsergebnissen erst im Nordkurier erfahren, wie sie selbst auf Twitter schreibt. Sie zeigte sich dort auch über den Ausgang des Falls erleichtert, weil sie und ihre Kindern nun wieder beruhigt nach Hause gehen könnten.
Unabhängig davon sind Böllerwürfe auf Personen ausdrücklich kein „dummer Jungenstreich”. Daher dauern die Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts einer versuchten gefährlichen Körperverletzung an.
Am Wochenende war auch überlegt worden, ob der Anschlag mit der umstrittenen Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum thüringischen Ministerpräsident in Verbindung stehen könnte. Zuvor war die Geschäftsstelle der FDP in Schwerin Donnerstagnacht mit dem Schriftzug „Fight Nazis! Fck FDP!“ beschmiert worden. Preislers Partner Hagen Reinhold hatte zu jenen FDP-Politikern gehört, die sich auf Twitter positiv über die Wahl Kemmerichs zum Ministerpräsidenten geäußert hatten.