Bürgerservice nach Cyberangriff noch Wochen im Notbetrieb
Schwerin / Lesedauer: 2 min

dpa
In Schwerin und dem Kreis Ludwigslust-Parchim werden die Bürgerservices laut dem kommunalen IT-Dienstleister nach einem Cyberangriff erst im nächsten Jahr wieder in den Normalbetrieb zurückkehren. „Ein Übergang in den Normalbetrieb wird es wohl erst im kommenden Jahr geben und es werden sicherlich auch einige Nacharbeiten erforderlich werden”, sagte der Geschäftsführer der Schweriner IT- und Servicegesellschaft (SIS), Matthias Effenberger, am Dienstag.
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Demnach haben die betroffenen Unternehmen zwar in den vergangenen Tagen Fortschritte gemacht und konnten einige Serversysteme wieder in Betrieb nehmen, der aktuelle Notbetrieb werde jedoch zumindest noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen. „Wir sprechen hier von einem Marathon mit einigen Sprintelementen”, sagte Effenberger. Neben den Zentralsystemen müssten auch alle rund 4000 Endgeräte überprüft werden.
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Bei dem Cyberangriff Ende Oktober waren Server der SIS und des Kommunalservice Mecklenburg (KSM) durch eine Software teilweise verschlüsselt worden, daraufhin wurden alle Systeme zur Sicherheit heruntergefahren. Dies legte den Großteil der Bürgerservices in der Landeshauptstadt und dem angrenzenden Landkreis lahm.
Wie der IT-Dienstleister nun mitteilte, seien bei den laufenden Untersuchungen bisher weiter keine Anzeichen dafür gefunden worden, dass die Kriminellen personenbezogene Daten von den Servern kopiert hätten. Man könne dies jedoch noch nicht vollständig ausschließen. Effenberger geht davon aus, dass nach aktuellem Stand alle Systeme wiederhergestellt werden könnten, da für sämtliche Daten Backups verfügbar seien. Hier habe sich ein strenges Datensicherungskonzept ausgezahlt.