Schwesigs Herausforderer
CDU-Spitzenkandidat Sack attackiert Schwesigs Corona-Politik
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

dpa
CDU-Landeschef Michael Sack hat das Agieren von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in der Corona-Pandemie scharf kritisiert. Was er als Landrat mit der von Schwesig geführten Landesregierung erlebt habe, könne in keiner Weise als „gutes Krisenmanagement” bezeichnet werden. „Es war de facto der Alleingang einer Frau, die ohne jede Rücksprache mit dem Parlament oder ihren Ministerien entschieden hat, was sie gerade für richtig hielt”, sagte Sack im Gespräch mit dem „Nordkurier” (Mittwoch).
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Der CDU-Politiker ist Landrat im Kreis Vorpommern-Greifswald und als Spitzenkandidat der Union Herausforderer Schwesigs bei der Landtagswahl am 26. September. In jüngsten Umfragen lag die von ihm geführte CDU (15 Prozent) allerdings deutlich hinter der SPD (36) und auch hinter der AfD (17) in der Wählergunst nur auf Rang drei.
Als Belege für seine kritische Haltung zu Schwesigs Corona-Politik führte Sack zwei Beispiele an: „Die Entscheidung, wann wir in diesem Frühjahr wieder mit dem Tourismus öffnen, kam viel zu spät”, konstatierte er. Schwesig habe den Zeitpunkt verpasst, andere Bundesländer hätten viel früher wieder Gäste zugelassen. In der Konsequenz seien Mitarbeiter in der Gastronomie in andere Länder oder in andere Branchen abgewandert. Zum anderen sei den Landkreisen und kreisfreien Städten die zur Bewältigung der Pandemiefolgen versprochene personelle Hilfe weitgehend versagt geblieben. „Das Land hat mir dann ganze zehn Mitarbeiter zugesagt, was schon wenig genug ist. Gekommen ist dann letztlich eine Person”, sagte Sack.
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Kritisch äußerte sich der CDU-Landeschef erneut auch zur Bildungspolitik der SPD/CDU-Landesregierung, zur mangelhaften Mobilfunk-Abdeckung im ländlichen Raum und insbesondere zur Umsetzung der von Schwesig vorangetriebenen kostenfreien Kita. „Da lastet die Landesregierung den Kommunen Kostensteigerungen auf, für die es keine Kompensation gibt”, beklagte Sack. Das Projekt sei richtig, die Umsetzung aber „indiskutabel”.
Sack warnte in dem Interview vor „rot-roten Experimenten”. „Dann gleitet unser Land immer weiter ab in den Umverteilungs-Staat, von dem die Roten und Grünen träumen”, prophezeite er. Der SPD warf Sack vor, den Mindestlohn nur deshalb auf 12 Euro anheben zu wollen, um den Bürgern hinterher auch mehr Geld abnehmen zu können. „Und am Ende hat nur der Staat mehr, aber nicht der Bürger. Gleichzeitig erdrücken wir unsere Wirtschaft mit immer neuen Vorgaben und verlieren den Wettbewerb gegen Player wie China und sogar die USA!”, sagte er.
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Sack beklagte, dass im bisherigen Wahlkampf Sachthemen kaum eine Rolle gespielt hätten und es zu wenig direkte Konfrontation gegeben habe. „Ich freue mich deshalb darauf, mit Frau Schwesig im Fernsehen aufeinanderzutreffen”, sagte der CDU-Spitzenkandidat. Nach NDR-Angaben werden sich die Ministerpräsidentin und ihr Herausforderer am 14. September ab 21.00 Uhr den Fragen von NDR-Chefredakteur Andreas Cichowicz stellen. Das Duell werde live im NDR-Fernsehen zu sehen und auch im Radio auf NDR Info übertragen.
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