CDU will Fahrtkostenzuschüsse für noch mehr Azubis in MV
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Die oppositionelle CDU hat sich Forderungen aus der Wirtschaft angeschlossen, mehr Lehrlinge mit Zuschüssen für Fahrt- und Unterbringungskosten zu unterstützen. Nach einer Neuregelung bekommen Lehrlinge bis zu einer Vergütung von 750 Euro maximal pro Jahr 280 Euro Unterstützung für Fahrkarten zum Berufsschulort. „Das ist nicht mal ein Schritt in die richtige Richtung, es ist bestenfalls ein viel zu spätes Schrittchen”, sagte Torsten Renz, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.
Regierungskoalition lehnt CDU-Vorschlag ab
Zuvor hatte die Verdienstgrenze bei 600 Euro gelegen. Zum Start des neuen Lehrjahres hatte Bildungsministerin Simon Oldenburg (Linke) diese Marke um 150 Euro erhöht. Daraufhin hatten Handwerk und Industrie darauf verwiesen, dass spätestens ab dem zweiten Lehrjahr die meisten Azubis bereits ein höheres Entgelt erhalten und nicht auf Zuschüsse zu den oft langen Wegen zu den Berufsschulen hoffen können.
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Renz fordert sowohl eine Anhebung der Verdienstobergrenze auf 1000 Euro sowie eine stufenweise „Dynamisierung” der seit Jahren in der Höhe eingefrorenen Unterstützung. Diese Vorschläge der CDU seien jedoch von der Regierungskoalition abgelehnt worden. „Angesichts der hohen Inflation hätte dies ein deutliches und überfälliges Signal an die Azubis sein können”, sagte Renz weiter.
Seit Jahren nicht genutzte Mittel
Die CDU-Fraktion weise seit Jahren auf die nicht genutzten Mittel für Fahrkostenzuschüsse für Auszubildende hin. Tatsächlich hatte das Bildungsministerium eingeräumt, dass im Schuljahr 2021/22 von den 339.000 Euro, die jährlich zur Verfügung stehen, lediglich 81.000 Euro ausgezahlt wurden.
„Richtig wäre eine Erweiterung des Adressatenkreises auf möglichst alle Auszubildenden, unabhängig von der Höhe der Lehrlingsvergütung”, verlangt er unter Bezug auf Gespräche mit den Wirtschaftskammern im Land. Ebenso sei eine fällige Anpassung der Zuschussbeiträge an die tatsächlichen Aufwendungen nicht erfolgt. „Das Bildungsministerium hätte an der Stelle schon in den Haushaltsverhandlungen den Rücken gerademachen müssen. Die Chuzpe hatte der kleine Koalitionspartner aber nicht und auch das SPD-geführte Wirtschaftsministerium verspürte offenkundig keinen Handlungsdruck”, so Renz.