Bayer
Corona-Impfschäden - Greifswalder Forscherin ausgezeichnet
Greifswald / Lesedauer: 2 min

Matthias Lanin
Der diesjährige Forschungspreis der Bayer-Stiftung geht an eine junge Greifswalder Assistenzärztin, Dr. Linda Schönborn von der Unimedizin. Sie hat den „Bayer Thrombosis Research Award“, mit dem die Bayer Foundation, eine Stiftung des Pharma-Riesen Bayer, ihre Arbeiten zu Komplikationen nach Covid-19-Impfungen würdigt. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit einem Preisgeld von 30.000 Euro dotiert.
70 Patienten mit bestimmter Thrombose
Die Assistenzärztin am Institut für Transfusionsmedizin gehört zum Team von Professor Andreas Greinacher, das den Mechanismus entschlüsselt hat, wie es vor allem nach Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca zu Thrombosen gekommen war. Dr. Linda Schönborn betreute in einer Folge-Studie 18 Monate lang deutschlandweit über 70 Patienten, die nach ihrer Impfung eine sogenannte Vakzin-induzierte immunthrombotische Thrombozytopenie (VITT) bekamen. Dies ist eine seltene, aber sehr schwerwiegende und in einigen Fällen tödliche Komplikation. Dabei entstehen Blutgerinnsel, die zur Verstopfung eines Blutgefäßes im Gehirn führen, und zusätzlich ist die Anzahl der Blutplättchen vermindert.
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Die Greifswalder Forscherin hat durch ihre Daten die Erkennbarkeit der VITT verbessert, die internationalen Empfehlungen zur langfristigen Behandlung dieser Patienten erarbeitet und war zentrale Ansprechpartnerin für die jeweils vor Ort behandelnden Ärzte. Schönborn betont anlässlich der Ehrung, dass sie große Unterstützung durch die Universität erhalten habe, um „parallel zu meiner klinischen Ausbildung in der Forschung aktiv zu werden“, sagt sie.
Mehrere Auszeichnungen
Das Team um Prof. Greinacher wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. So erhielt das wissenschaftliche Netzwerk im vergangenen Jahr den Preis der Deutschen Hochschulmedizin. Der Chef-Forscher selbst wurde mit dem Preis Biochemische Analytik und bereits 2021 mit dem Virchowpreis geehrt. Der zweite diesjährige Preisträger in diesem Jahr ist Dr. Leo Nicolai von der LMU in München, dessen Preisarbeit ebenfalls zusammen mit den Greifswalder Wissenschaftlern publiziert wurde.