Echt traurig

Darum muss der legendäre Mensa-Club in Greifswald schließen

Greifswald / Lesedauer: 2 min

Am 17. Dezember steigt eine riesige Party in den Räumen in der alten Greifswalder Mensa. Grund zum Feiern gibt es allerdings nicht: Es wird das letzte Mal sein.
Veröffentlicht:28.11.2022, 11:54
Aktualisiert:28.11.2022, 14:30

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Der Greifswalder Mensaclub muss aus seinem Zuhause am Schießwall ausziehen. Schon zum Ende des Jahres wird ausgeräumt und ab dem neuen Jahr hat der Club keine Bleibe mehr. „Es herrscht Trauer. Absolute Trauer. Wir könnten heulen“, sagte der 22-jährige Vorsitzende Tom Gutzmer der Ostsee-Zeitung.

Betriebskosten  zu hoch

Grund für die Schließung seien die hohen Betriebskosten, die die Universität Greifswald als Eigentümer des Gebäudes nicht mehr stemmen könne. Schon zu DDR-Zeiten wurden Partys in der Mensa gefeiert. Der Erfolg wuchs über die Jahre. Nach der Corona-Pandemie musste teilweise sogar Einlassstopp verhängt werden.

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Neue Pläne für die Nutzung des Mensa-Clubs gibt es bereits: Die Alte Mensa in der Greifswalder Innenstadt soll zu einem Innovationszentrum umgebaut werden. Vorgesehen seien etwa Büroflächen, ein Veranstaltungs- und Konferenzbereich sowie Gastronomie, teilte das Landeswirtschaftsministerium mit. Das Angebot mit bis zu 230 Arbeitsplätzen soll sich an Start-up-Unternehmen richten. Die Investitionen umfassten rund 30 Millionen Euro. 90 Prozent sollen aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur” stammen, die sich Bund und Land teilen.

Club hofft auf Kellerräume

Nach dem Umbau in ein digitales Innovationszentrum hofft der Vorsitzende Tom Gutzmer darauf, dass der Club in neue Räume im Keller einziehen kann – auch wenn das erst in mehreren Jahren der Fall sein dürfte. Und er machte deutlich, dass es den Verein auch weiterhin geben werde. Es seien bereits Exilpartys in anderen Clubs in Aussicht, so Tom Gutzmer. „Wir haben viel emotionale Unterstützung. Wir sind auch nicht im Streit mit der Universität, Witeno oder dem Studierendenwerk, sondern suchen gemeinsam nach Lösungen.“ Das bestätigte laut Ostsee-Zeitung auch die Universität.