Das Kliniksterben in MV schreitet voran
Schwerin / Lesedauer: 2 min

Wolgast, Crivitz, Bergen, Stralsund, Parchim, Rostock – Kinder- und Geburtskliniken kämpfen ums Überleben oder haben diesen Kampf in Mecklenburg-Vorpommern mittlerweile verloren. Die Politik ist alarmiert, doch der Königsweg, um dieses Problem zu lösen, wurde auch Donnerstag im Landtag nicht gefunden.
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Zwar gab und gibt es diverse Kommissionen, die sich seit Jahren um die prekäre Situation der Kinder- und Geburtskliniken ranken – Besserung ist aber noch nicht in Sicht. Und so versuchte die oppositionelle CDU, mit einem Antrag zumindest darauf hinzuwirken, dass die aktuell eingesetzte Regierungskommission zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung in MV ihre Arbeit priorisiert.
Konkret: Beispielsweise die akut gefährdete Geburtenstation in Parchim mit konkreter Hilfe zu unterstützen. „Das muss jetzt passieren – und nicht in ein paar Monaten, wenn die Kommission so weit ist“, betonte Katy Hoffmeister aus der CDU-Fraktion.
„Warme Worte und Lethargie von Seiten der Landesregierung helfen nicht“, sprang Thomas de Jesus Fernandes von der AfD der CDU-Kollegin zur Seite. Und auch Harald Terpe (Grüne) forderte, „schnell einen runden Tisch mit allen Betroffenen einzuberufen“. Doch all die Appelle der Opposition fruchteten nicht – in Vertretung der aufgrund der Corona-Pandemie fehlenden Gesundheitsministerin Stefanie Drese machte Wissenschaftsministerin Bettina Martin (beide SPD) deutlich, dass der CDU-Antrag unnötig sei.
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Die Regierungskommission arbeite schon an Lösungen – Ministerin Drese habe sich in der Zwischenzeit mit der Klinikleitung getroffen. Konkreter wurde Martin nicht, verwies aber auf die „Zusammenarbeit aller zuständigen Akteure“ und die dringend notwendige Hilfe des Bundes bei der Krankenhausfinanzierung.