Wenn Landwirte schludern

Gesundheitsschäden durch Pflanzenschutz

Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Bei jeder zweiten Kontrolle in Mecklenburg-Vorpommern haben Inspektoren des Amtes für Landwirtschaft Verstöße feststellen müssen.
Veröffentlicht:14.12.2015, 19:26
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Von:
  • Author ImageUwe Reißenweber
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Juckreiz, ein penetranter Geschmack auf der Zunge, aber auch Umweltschäden: So können die Folgen aussehen, wenn der Landwirt von nebenan beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln schludert. Und das ist öfter der Fall als man denkt. Die Zahl der Verstöße gegen die Vorschriften ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr drastisch gestiegen. So registrierten Experten des mecklenburg-vorpommerschen Amtes für Landwirtschaft 2014 bei 115 Kontrollen 42 Verstöße. In diesem Jahr wurden bei 163 Kontrollen schon 82 Pflichtverletzungen geahndet – ein Anstieg von 37 auf satte 50 Prozent.

Folgen könnten vermieden werden

Wenn die Behandlung in die windstillen Nachtstunden verlegt würde, könne ein Abdriften der Mittel vermieden werden, rät Joachim Vietinghoff, Leiter des Pflanzenschutzdienstes. Laut Landesamt hat es schon Fälle gegeben, bei denen Radfahrer die Substanzen einatmeten.

Dem Bauernverband MV ist das Problem bekannt, sagt Sprecherin Claudia Schalla. Deshalb böten die Regionalverbände regelmäßig und gerade im Winter Schulungen an. Genau wie der Regionalverband Mecklenburg-Strelitz: „Wir haben gerade mit unserer Winterakademie begonnen. Bis Februar gibt es acht Termine, bei denen es auch um den Pflanzenschutz geht“, so Geschäftsführer Frederick Hirzel. Die Schulungen seien mit jeweils 25 Landwirten ausgebucht und sehr nachgefragt.