In Schwesigs SPD-Regierung haben Wessis das Sagen
Schwerin / Lesedauer: 2 min

Mit einem scharfen Tweet hat Sebastian Ehlers auf die Äußerungen von Regierungschefin Manuela Schwesig zu Ostdeutschen in Führungspositionen reagiert. „Manuela Schwesig ist ja bekannt als Förderin ostdeutscher Biographien, wie ein Blick auf die Geburtsorte führender Sozialdemokraten im Land zeigt: Elmshorn, Bielefeld, Hamburg, West-Berlin, Bonn, Ettlingen”, formulierte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU auf Twitter sarkastisch.
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Zuvor hatte die Ministerpräsidentin das vom Ostbeauftragten der Bundesregierung, Carsten Schneider, vorgelegte Konzept für mehr Ostdeutsche in Führungspositionen begrüßt. „Es ist wichtig, dass in einem vereinten Deutschland auch der Blick und die Erfahrungen aus ostdeutschen Ländern an höchster Stelle vertreten sind”, sagte die SPD-Politikerin. Die Menschen in den ostdeutschen Bundesländern seien genauso qualifiziert wie im Rest des Landes.
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Laut Schneider (SPD) seien – bei einem Anteil von rund 20 Prozent der Bevölkerung – gebürtige Ostdeutsche nur in 13,5 Prozent der Führungspositionen in oberen und obersten Bundesbehörden vertreten. Nimmt man als Geburtsorte nur die fünf ostdeutschen Flächenländer ohne Berlin, sind es sogar nur 7,4 Prozent. „Das muss besser werden”, kommentierte Schwesig.
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Fakt ist allerdings auch, dass in der Führungsriege der Sozialdemokraten in Mecklenburg-Vorpommern erstaunlich viele Westdeutsche vertreten sind. Konkret: Landtagspräsidentin Birgit Hesse kommt gebürtig aus Elmshorn (Schleswig-Holstein), Wirtschaftsminister Reinhard Meyer wurde in Bonn geboren, Finanzminister Heiko Geue in Ettlingen (Baden-Württemberg), Wissenschaftsministerin Bettina Martin stammt aus West-Berlin, der Parlamentarische Geschäftsführer Philipp da Cunha ist gebürtiger Hamburger und die Wurzeln von Fraktionschef und Generalsekretär Julian Barlen liegen im westfälischen Bielefeld.
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