Corona-Pandemie

Jetzt droht die MV-Regierung mit Ausgangssperren

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Der Teil-Lockdown wirkt noch nicht so, wie erhofft – die Infektionszahlen bleiben auf einem hohen Niveau. Darauf will die Landesregierung jetzt reagieren.
Veröffentlicht:04.12.2020, 15:54

Von:
  • Andreas Becker
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Nach dem MV-Gipfel am Freitag haben Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) Lockerungen bei Fitness- und Kosmetikstudios eine klare Absage erteilt. „Die Infektionszahlen sind derzeit einfach zu hoch, es wäre kein gutes Symbol jetzt Lockerungen durchzuführen”, machten Schwesig und Glawe deutlich.

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In der Debatte um mögliche Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen hatte die CDU Mecklenburg-Vorpommerns am Freitagmorgen den Druck auf den Koalitionspartner SPD und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erhöht. Mehrere Landtagsabgeordnete der Union hatten eine "Öffnungsperspektive” für Fitnessstudios gefordert. Zudem äußerten sie Zweifel an der Wirksamkeit der Zwangsschließung.

CDU in MV wirbt für Öffnung von Fitnessstudios

„Fitnessstudios zu schließen, mit dem Ziel, die Gesundheit der Bevölkerung nicht zu gefährden, ist ein intellektuell gewagtes Manöver”, sagte der Abgeordnete Matthias Manthei. Zudem sei es im Winter viel weniger einfach, draußen Sport zu treiben als im Frühjahr oder Sommer. „Dass Sport zur Gesunderhaltung beiträgt, ist aus meiner Sicht jedenfalls medizinisch unstrittig”, betonte Manthei.

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Sein Fraktionskollege Daniel Peters verwies auf das nach seiner Meinung nach „im bundesweiten Vergleich beherrschbare” Infektionsniveau in Mecklenburg-Vorpommern. Daher sollten Fitnessstudios in Überlegungen zu Lockerungen der Corona-Kontaktbeschränkungen einbezogen werden, forderte er.

Ampelsystem für Landkreise mit hohen Inzidenzwerten

Aufgrund der aktuell hohen Infektionszahlen schloss Gesundheitsminister Glawe am Freitagnachmittag auch nicht aus, dass es demnächst in MV Ausgangssperren geben könnte. „Wir geben den Landräten und Oberbürgermeistern in der nächsten Woche eine Ampel an die Hand. Damit können sie reagieren, wenn die Inzidenzwerte regional über 100 oder sogar 200 steigen. Sollte der Inzidenzwert dann wirklich über 200 steigen, können dann auch vor Ort jeweils Ausgangssperren verhängt werden”, sagte Glawe. Die Ausgangssperren sollten aber die absolute Ausnahme bleiben.