Kein Fracking im Norden
Kanadische Ölfirma beruhigt Anwohner in Vorpommern
Anklam / Lesedauer: 2 min

Uwe Reißenweber
Die deutsch-kanadische Ölfirma CEP rechnet damit, frühestens 2016 einen Förderantrag für Ölvorkommen zwischen Saal und Barth stellen zu können. Die Region Vorpommern könnte in den ersten 25 Jahren mit etwa 2,25 Milliarden Euro von dem Projekt profitieren. Die umstrittene Fördermethode Fracking, die zur Schiefergas/Öl-Gewinnung in der Diskussion steht, sei ausgeschlossen. Das sagte jetzt CEP-Geschäftsführer Thomas Schröter gegenüber dem Nordkurier. In MV gäbe es kein Schiefergaspotential.
Wie berichtet, war bei der jüngsten Landtagssitzung ein Antrag der Regierungsfraktionen SPD und CDU vorgelegt worden, laut dem die Landesregierung die Ölförderung im Nordosten „politisch wohlwollend“ begleiten soll. Der Antrag wurde zur weiteren Beratung in die Fachausschüsse verwiesen.
MV profitiert von Steuern und Aufträgen
CEP hat bislang drei Bohrungen im Nordosten unternommen. Mit diesen Bohrungen wurden Areale bei Saal und bei Pudagla sowie Lütow auf Usedom getestet. „Bei allen dreien haben wir Öl gefunden, zwischen Saal und Barth ist aber die größere Geschichte“, so Schröter. Seinen Angaben nach lagern dort etwa fünf Millionen Tonnen, was nach heutigen Preisen einem Wert von 3,4 Milliarden Euro entspräche. Mecklenburg-Vorpommern würde unter anderem von Steuern, aber auch Aufträgen an die heimische Wirtschaft profitieren.
Mignon Schwenke von der Linken hatte in der Landtagssitzung die wirtschaftlichen Effekte in Vorpommern bezweifelt. Fünf Millionen Tonnen entsprechen knapp sechs Prozent des deutschen Jahresbedarfs. Das sei geostrategisch nur marginal sagte Schwenke.
Der CEP-Geschäftsführer betonte, dass das Vorkommen zwischen Saal und Barth nicht mit dem nahen Nationalpark kollidiere. Auch müsse niemand Angst vor Hunderten von Bohrtürmen haben. Ein Turm steht nur während der sechs bis acht Wochen, die es dauert, ein Loch zu bohren. Er trat auch Befürchtungen entgegen, wonach eventuell Fracking zum Einsatz kommen könnte. Bei der umstrittenen Methode wird ein flüssiges Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepresst. Dadurch entstehen Risse im Gestein, durch die das Gas aus ansonsten undurchlässigen Gesteinen entweichen kann und über Bohrrohre an die Oberfläche gelangen kann.