LNG-Terminals

Kein Hafen für Flüssiggas in MV in Sicht

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Es ist ein Kampf zwischen Bund und Bundesländern, zwischen Macht und Einfluss: Und es droht die Gefahr, dass MV im Ringen um die geplanten vier deutschen Flüssiggas-Standorte leer ausgeht.
Veröffentlicht:02.06.2022, 08:36

Von:
  • Andreas Becker
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Ob im Landtag in Schwerin oder im Bundesrat in Berlin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat in den vergangenen Wochen gemeinsam mit MV-Wirtschaftsminister Reinhard Meyer keine Gelegenheit ausgelassen und für zwei LNG-Terminals in Mecklenburg-Vorpommern geworben. Das Bundesland unterstütze das Gesetz zur Beschleunigung des Einsatzes von verflüssigtem Erdgas, hatte Schwesig stets betont. Es gehe um sichere Versorgung und bezahlbare Preise.

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Mit Rostock und Lubmin verfüge der Nordosten über zwei sehr gut geeignete Standorte, betrieben Schwesig und Meyer Eigenwerbung. „Wenn in Deutschland neue LNG-Terminals gebaut werden, muss Mecklenburg-Vorpommern daran beteiligt sein. Jetzt mit Gas, in Zukunft mit Wasserstoff. Das ist für mich die Perspektive der Flüssiggasterminals“ – die die Abhängigkeit von russischen Energieimporten deutlich reduzieren sollen.

Doch trotz aller kämpferischen Töne aus der Landesregierung – es ist mittlerweile nicht mehr ausgeschlossen, dass Mecklenburg-Vorpommern in der Auseinandersetzung der Bundesländern um die vier vorgesehenen Standorte für die LNG-Terminals in die Röhre schauen könnte.

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Dem Nordkurier hat das grüne Bundeswirtschaftsministerium mitgeteilt, dass zwei Standort-Entscheidungen bereits gefallen seien – das schleswig-holsteinische Brunsbüttel (das Heimatbundesland von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck) und das niedersächsische Wilhelmshaven seien bereits für die schwimmenden LNG-Terminals gesetzt. Um die anderen beiden Standorte würden Stade (Niedersachsen), Hamburg und eben Rostock ringen – von Lubmin kein Wort aus dem Ministerium in Berlin, der Standort scheint aus dem Rennen

Doch das offizielle Statement aus der Pressestelle des Bundeswirtschaftsministeriums muss offenbar noch nicht das Ende für Lubmin bedeuten. Nach Informationen des Nordkurier hat es in dieser Woche einen direkten Austausch zwischen Schwesig, Meyer und Habeck gegeben – und dort soll der Standort Lubmin von Seiten des Bundeswirtschaftsministers durchaus als positiv bewertet worden sein. Fortsetzung folgt – Ausgang ungewiss.

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