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Kinder verboten, Hunde erlaubt? MV und seine speziellen Restaurants

Seenplatte / Lesedauer: 3 min

Wer muss draußen bleiben in Hotels und Restaurants in MV – Hunde, Kinder, beide oder keiner? Der Stress nimmt zu, nicht jedem gefällt Kindergeschrei oder Hundegebell. Eine Auflistung.
Veröffentlicht:06.07.2022, 11:49
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Von:
  • Author ImageSilke Voß
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Kinder und Hunde sind einigen Hotels und Restaurants in Mecklenburg-Vorpommern mittlerweile ein Dorn im Auge. Für Schlagzeilen sorgte vor vier Jahren etwa das Restaurant „Oma's Küche” in Binz. Dort wurde ab 17 Uhr allen Besuchern, die unter 14 Jahre alt waren, der Eintritt verwehrt. „Adults only”, so wies das Restaurant damals auf einem Schild vor dem Eingang auf die Entscheidung hin.

Restaurant beschwerte sich über Stress mit Kindern

Doch wie schaut es jetzt, vier Jahre und eine weltumfassende Pandemie später aus in den Einrichtungen in MV? Noch immer gilt in vielen Restaurants das Motto „Kinder erlaubt, Hunde verboten“, doch vereinzelt werden die lieben Kleinen auch jetzt noch ausgesperrt.

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Das „Schipperhus“ Dierhagen zum Beispiel sorgte in diesem Frühjahr für Schlagzeilen. Hunde dürfen rein, Kinder unter zwölf würden nicht mehr bewirtet. Wenn der von Eltern nicht kontrollierte Nachwuchs sogar Wände bemalt und oder Polster mit Ketchup beschmiert, wie laut Chefin Ricarda Biebl geschehen, hört der Spaß auf. Sich fernab von Kinderlärm erholen geht in MV ebenfalls ganz gut: So im Nationalparkhotel „Kranichrast“ in Schwarzenhof oder in der Villa „Strandkorb“ Graal-Müritz, die sich als „Nur für Erwachsene“ positionieren.

Kinderfreundliches MV

Zu pauschalisieren, dass das Tourismusland MV deshalb nicht kinderfreundlich sei, funktioniere aber nicht, findet Tobias Woitendorf als Geschäftsführer des Landestourismusverbandes. Jeder sollte auswählen können, was ihm genehm sei. Für einen Familienurlaub zwischen Küste und Seenplatte vom Luxusressort über das Heuhotel bis zu ohnehin familienfreundlichen Campingplätzen gebe es genügend Angebote. Selbst spezielle Kinderhotels wurden eingerichtet wie in Verchen am Kummerower See, in Leizen bei Röbel oder in Wesenberg.

Im Spa Hotel Amsee Waren gilt sogar umgekehrt und eher traditionell: „Hunde müssen draußen bleiben“. Nicht jeder mag eben Hundeschnauzen im Restaurant. Das geht aber natürlich auch anders. Unter dem Motto „Baden, bellen, buddeln“ darf man im Hotel „Waldhus“ Plau sogar mit einer unbegrenzten Anzahl Hunde erscheinen. Von einigen Beherbergungsbetrieben werden Pfiffi & Co durchaus extra gelockt: „Schlendern Sie, gerne auch mit ihrem liebsten Vierbeiner, durch die wiederbelebte Parkanlage“ lädt etwa Hotel Schloss Rattey ein. Im Badehaus Goor auf Rügen werden spezielle Hundezimmer ohne den vielleicht bissgefährdeten Teppich angeboten, hier darf Bello sogar mit an die Bar. Und im Seglerheim Röbel bekommt die Fellnase einen extra Napf Geschnetzeltes vorgesetzt.

Rezept gegen Kinderangst gegenüber Hunden

Bei vielen Anbietern aber passt beides zusammen wie etwa im Schlosshotel Lühburg bei Gnoien, das die Jagdhundeliebhaber Dorothee und Wolf-Christian Calsow führen. Zehn von zwölf Zimmern sind für Gäste mit Vierbeinern bewohnbar. „Eins ist Antiallergikern vorbehalten, da dürfen gar keine Tiere rein“, verdeutlicht Wolf-Christian Calsow. Ansonsten dürfen Hunde gemeinsam im Garten toben, es sei denn, es handelt sich um zwei Rüden. Alles laufe nach individueller Absprache.

Eine Hundehaftpflicht sei dennoch angeraten. Denn einen Freibrief für wildes Gebaren bekommt man auch in Lühburg nicht. Wenn der „Liebling“ etwa Teppiche und Möbel anknabbert, werde dem Besitzer anschließend die Rechnung „serviert“.

In Lühburg lassen sich sogar Kinderängste Hunde betreffend therapieren, wie es heißt. Beim begleiteten Spiel mit eher ruhigen, familientreuen Tieren habe so mancher kleine Gast schon seine panische Scheu vor ihnen verloren und Schmusefreunde gewonnen. im Übrigen seien auch Kinder sehr willkommen: Auf Hochbetten oder in speziellen Schlafkämmerchen in der Ferienwohnung seien sie ihren Eltern ganz nah und könnten dennoch für sich sein.