Neuer Ärger für Schwesig

Kommunikationschef von Nord Stream 2 war Stasi-Spitzel

Schwerin / Lesedauer: 1 min

Als gäbe es nicht bereits genug Ärger um die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2: Nun wurde bekannt, dass Steffen Ebert, langjähriger Sprecher der Pipeline, früher ein Stasi-Spitzel war.
Veröffentlicht:18.06.2022, 11:13
Aktualisiert:18.06.2022, 11:23

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Er war langjähriger Kommunikationschef von Nord Stream 2 – mit direktem Draht zu Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Nun wurde bekannt, dass Steffen Ebert in den 1980er-Jahren inoffizieller Stasi-Mitarbeiter (IM) war. Dies berichtet die „Bild”-Zeitung unter Berufung auf eine Akte des Stasiunterlagen-Archivs. Demnach verpflichtete sich Ebert im Jahr 1984, mit dem DDR-Geheimdienst zusammenzuarbeiten. Laut der „Bild” hat der 57-Jährige diese Tätigkeit gegenüber der Zeitung auch bestätigt.

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Steffen Ebert sagte der „Bild”, er sei wie „in der Regel fast alle” Wehrdienstleistenden in der Nationalen Volksarmee „von der Stasi missbraucht” worden. Doch heute bereue er es, der Stasi Auskünfte über andere gegeben zu haben und sucht weiter nach Gründen für sein Handeln: Er sei „wie viele Menschen der DDR in meiner Arglosigkeit zum Opfer der Indoktrination des Systems” geworden. Daher erwarte er, „dass das auch im Kontext jener Zeit betrachtet wird”.

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Laut „Bild” hat Ebert unter dem Decknamen „Stier” agiert. Drei Jahre später, 1987, hätte er eine weitere IM-Tätigkeit aus „Gewissensgründen” abgelehnt.

Ebert gilt, wie es in dem Bericht heißt, als zentraler Verbindungsmann von Nord Stream 2 zur Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, und der Landesregierung.