StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernLandesweite Studie zu Krebsfällen in der Feuerwehr geplant

Erhöhtes Krebsrisiko

Landesweite Studie zu Krebsfällen in der Feuerwehr geplant

Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Seit 2003 sind zwölf Feuerwehrleute in Neubrandenburg an Krebs erkrankt. Grund dafür sollen auch Substanzen in Rauchgasen sein. Das Krebsrisiko soll nun genauer untersucht werden.
Veröffentlicht:26.09.2019, 08:37

Von:
  • Susanne Schulz
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Nach einer Häufung von Krebserkrankungen bei der Neubrandenburger Berufsfeuerwehr soll es eine landesweite Studie zum Krebsrisiko bei Berufsfeuerwehren im Land geben. Damit sollen Experten der Universität Greifswald betraut werden, kündigte der CDU-Landesvorsitzende und Landtagsabgeordnete Vincent Kokert am Mittwoch bei einem Besuch in Neubrandenburg an. Derzeit gebe es bei drei Berufsfeuerwehren in Deutschland solche Untersuchungen. „Es ist schön, dass das Land so auf die alarmierenden Zahlen reagiert und uns unterstützt”, erklärte Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos).

Mangels geeigneten Datenmaterials sind einschlägige Krebserkrankungen – Branchenexperten zufolge die häufigste Todesursache bei Feuerwehrleuten – bislang nicht als Berufskrankheit anerkannt. Um die Belange der Betroffenen kümmert sich die 2016 von dem Hamburger Feuerwehrmann Marcus Bätge gegründete Organisation „Feuerkrebs“, die sich für die Verbesserung der Arbeitsschutzbedingungen sowie Vernetzungs-, Informations- und Hilfsangebote einsetzt. 

Hintergrund der Studie ist, dass seit 2003 zwölf Feuerwehrleute in Neubrandenburg an Krebs erkrankten. Dies wird von Experten unter anderem mit krebserregenden Substanzen in Rauchgasen in Verbindung gebracht. Neun Kameraden im Alter von 50 bis 60 Jahren starben, drei Feuerwehrleute konnten nach erfolgreicher Behandlung wieder in den Dienst zurückkehren. Die Stadt will vorsorglich 2020 deutlich mehr Geld in neue Ausrüstung investieren.