Schweres Gerät
LNG-Bau schreitet voran – Schiff soll Tunnel-Bohrmaschine heben
Lubmin / Lesedauer: 2 min

Deutsche Presse-Agentur
Für den Bau des umstrittenen Terminals für Flüssigerdgas (LNG) auf der Insel Rügen soll in Kürze vor Lubmin eine Tunnelbohrmaschine vom Meeresboden gehoben werden. Dazu befindet sich das Kranschiff „Baltic Lift“ im Greifswalder Bodden nahe des Lubminer Industriehafens. Die Maschine solle noch diese Woche geborgen werden, teilte ein Sprecher des Gasnetzbetreibers Gascade am Donnerstag mit. „Der konkrete Tag ist jedoch witterungsabhängig.“
Schiffe sollen zur LNG-Anlandung stationiert werden
Mit der Tunnelbohrmaschine war bereits vor Monaten ein sogenannter Mikrotunnel gebaut worden, durch den die Anbindungspipeline für das Rügener LNG–Terminal in Lubmin anlanden soll. Die Leitung soll mit dem dortigen Gasleitungsknotenpunkt verbunden werden.
Die Tunnelbohrmaschine soll laut Gascade nach der Bergung zunächst vorbereitet und dann nach Mukran gebracht werden. Hier werde bereits an einer Startgrube gearbeitet, von der aus die Tunnelbohrmaschine den dortigen Mikrotunnel herstellen soll.
Auf Initiative der Bundesregierung sollen im Hafen von Mukran im Norden Rügens zwei Spezialschiffe zur Anlandung von LNG stationiert werden. Dazu soll eine rund 50 Kilometer lange Anbindungsleitung von Lubmin bis Mukran gebaut werden. In Lubmin wird bereits ein Regasifizierungsschiff betrieben. Es soll nach Mukran verlegt werden.
Sorgen um Umwelt und Tourismus
Der Zeitplan ist straff. Der Bund strebt an, dass das Terminal schon im kommenden Winter betriebsbereit ist. Es sei für die Energieversorgungssicherheit wichtig. Kritiker sprechen von nicht benötigten Überkapazitäten. Besonders von der Insel kommen Sorgen um die Umwelt und den für Rügen besonders wichtigen Tourismus.
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Gascade hat nach eigenen Angaben bereits zwei Genehmigungen für einen vorzeitigen Beginn vorbereitender Arbeiten in Mukran und vor Lubmin erhalten. Genehmigungen für den eigentlichen Bau der Anbindungspipeline stehen bislang aus. Gascade hoffe darauf, möglichst bald die Genehmigung für den ersten Seeabschnitt zu erhalten.