Insel Rügen
LNG-Terminal – Schwesig-Vertrauter Dahlemann attackiert CDU
Schwerin/Rügen / Lesedauer: 2 min

Andreas Becker
Kanzler und Vizekanzler waren am Donnerstag gerade auf dem Weg nach Rügen, da tobte die Auseinandersetzung in Mecklenburg-Vorpommern um die Errichtung eines weiteren LNG-Standortes munter weiter. Ausgelöst hatte den aktuellen Streit der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU, Wolfgang Waldmüller.
Der CDU-Politiker hatte im Vorfeld der Stippvisite von Olaf Scholz und Robert Habeck behauptet, dass die rot-rote Landesregierung schon lange in die Pläne des Bundes eingeweiht gewesen sei, ein LNG-Terminal in unmittelbarer Sichtweise der Urlaubsinsel Rügen auf der Ostsee zu bauen. „Der Standort Sellin soll sogar ein expliziter Wunsch der Staatskanzlei gewesen sein. Der Schwarze Peter scheint insofern nicht nur bei Scholz und Habeck zu liegen“, hatte Waldmüller auch Druck in Richtung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) gemacht.
„Standort vor Sellin nie Wunsch der Staatskanzlei“
Doch die ließ sich nicht lumpen und schickte ihren engsten Vertrauten, Staatskanzlei-Chef Patrick Dahlemann, in den politischen Ring. Der wies die Behauptung Waldmüllers energisch zurück. „Die Staatskanzlei hat den Wunsch eines Standortes vor Sellin zu keiner Zeit geäußert. Ganz im Gegenteil: Wir haben immer bei der Prüfung aller Varianten auf Akzeptanz, die Bedeutung des Tourismus und des Umweltschutzes hingewiesen“, stellte Dahlemann gegenüber dem Nordkurier klar.
Fakt ist aber auch, dass sowohl Schwesig als auch ihr Wirtschaftsminister Reinhard Meyer im vergangenen Sommer in Berlin immer darauf gedrungen hatten, auch in der Ostsee ein LNG-Terminal zu errichten. Schließlich, so die Begründung der SPD-Politiker in MV, würde man in Lubmin die entsprechende Infrastruktur vor Ort haben, um das Gas in alle Richtungen auch zu verteilen.