Mann gesteht Missbrauch eines 11-jährigen Jungen
Schwerin / Lesedauer: 1 min

Nachdem sich Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung zum Prozessauftakt im Schweriner Landgericht am Dienstag auf einen Strafrahmen verständigt hatten, gestand der Angeklagte die ihm zur Last gelegten Taten. Damit ersparte er dem Minderjährigen eine Zeugenaussage vor Gericht.
Der Angeklagte sagte aus, den Jungen im Januar 2019 in Schwerin für einen Tag in einer Ferien-Anlage getroffen und dort missbraucht zu haben. Den Kontakt zu dem damals elf Jahre alten Kind hatte der in Niedersachsen lebende Mann im Frühjahr 2018 über eine Gaming-Plattform im Internet angebahnt.
Urteil kommt Ende Februar
Bis März 2019 kam es zu etwa 40 Video-Telefonaten, bei denen der Angeklagte den Jungen zu sexuellen Handlungen animierte und solche an sich selbst vornahm. Die abgespeicherten Video-Chats waren im Rahmen eines anderen Ermittlungsverfahrens gefunden worden.
Der Kraftfahrer wurde 2020 in Niedersachsen wegen ähnlicher Delikte zu einer Haftstrafe verurteilt. Kurz bevor er auf Bewährung entlassen werden sollte, beantragte die Staatsanwaltschaft Schwerin wegen des sexuellen Missbrauchs des Elfjährigen wieder einen Haftbefehl.
Den Angaben zufolge muss der Mann im neuen Prozess mit einer Strafe von mindestens vier Jahren und sechs Monaten rechnen. Das Gericht sicherte im Gegenzug zu einem umfänglichen Geständnis zu, nicht über fünf Jahre und drei Monate hinauszugehen. Der Prozess wird am 8. Februar fortgesetzt. Mit einem Urteil ist Ende Februar zu rechnen.