180 Fälle an einem Tag

Massiver Corona-Ausbruch in Fahrzeugwerk Lübtheen

Lübtheen / Lesedauer: 2 min

In einem Fahrzeugwerk in Lübtheen gibt es einen massiven Ausbruch des Coronavirus. Die Bürgermeisterin ruft die Menschen in der Stadt auf, sich an die Hygieneregeln zu halten.
Veröffentlicht:28.04.2021, 13:00
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Nach dem Corona-Ausbruch in einem Fahrzeugwerk in Lübtheen (Ludwigslust-Parchim) hat Bürgermeisterin Ute Lindenau (SPD) die Einwohner aufgefordert, sich streng an die Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen zu halten. Dies sei dringend nötig, um die weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen, sagte Lindenau am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe aber schon jetzt sehr ruhig zu in der 4900-Einwohner-Stadt nahe der niedersächsischen Grenze.

Es handelt sich um das Trailerwerk der Firma Brüggen, die zum Fahrzeugwerk Krone gehört. Dies bestätigte ein Sprecher auf Anfrage. Nach Unternehmensangaben arbeiten am Standort Lübtheen mehr als 900 Beschäftigte. Sie stellen Kühlanhänger für Lieferfahrzeuge her. Nach einem Bericht der „Schweriner Volkszeitung” ruht die Produktion dort bereits seit dem 23. April. Der Werksleiter sagte der Zeitung, dass in der Zeit nach Ostern die ersten Corona-Fälle aufgefallen seien. In dem Werk werde regelmäßig getestet, um die Produktion aufrecht erhalten zu können. „Das Unternehmen hat ein sehr, sehr gutes Hygienekonzept und das nicht erst seit Kurzem”, sagte die Leiterin des Gesundheitsamtes des Kreises Ludwigslust-Parchim der SVZ. Dass nun ausgerechnet die Firma Brüggen betroffen sei, nannte sie „wirklich tragisch”.

Große Teile der Belegschaft seien über Ostern nach Hause gereist, viele kommen dem Bericht zufolge aus dem Balkan und Osteuropa. In Lübtheen würden sie oft auch in Wohngemeinschaften leben.

180 Fälle am Dienstag

Im Werk und in dessen Umfeld war bis Dienstagnachmittag bei mehr als 180 Personen eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt worden. Alleine am Dienstag wurden 80 Personen positiv getestet. Die Tests seien noch nicht abgeschlossen, sagte Kreissprecher Andreas Bonin.

Landrat Stefan Sternberg (SPD) verwies darauf, dass es sich um ein abgrenzbares Ausbruchsgeschehen handele, das losgelöst von den übrigen Corona-Fällen im Landkreis betrachtet werden müsse. „Es zeigt sich, dass die bisherigen Maßnahmen in der Fläche wirksam sind, aber hier haben wir es mit einem beträchtlichen alleinstehenden Ausbruchsgeschehen zu tun.”

Der Kreis verzeichnete am Dienstag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 237,0 Neuninfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Die allermeisten der kreisweit 204 neuen Corona-Fälle gehen auf das Werk in Lübtheen zurück. Mehr als ein Drittel der insgesamt 585 am Dienstag in MV gemeldeten Corona-Neuinfektionen entfallen auf den Landkreis Ludwigslust-Parchim. Damit wurde ein neuer Höchstwert seit Beginn der Pandemie ermittelt.