Hohenzieritz
Mehr Buchen und mehr Wald im Müritz–Nationalpark
Hohenzieritz / Lesedauer: 2 min

Deutsche Presse-Agentur
Im Müritz–Nationalpark wächst der Wald — und als Baumart übernimmt die Buche ganz langsam das Kommando. Durch Verzicht auf forstliche Nutzung verdängen Buchen durch ihre großen Kronen langsam Kiefern, Eichen und andere Baumarten, wie Wald–Forschungsleiter Matthias Schwabe vom Nationalparkamt am Montag bei einer Schulung von Touristikern in Hohenzieritz (Mecklenburgische Seenplatte) sagte. Auch die Blaubeeren, die bisher noch auf vielen Flächen an der Müritz vorkommen und an Kiefernwälder gebunden sind, werden demzufolge nach und nach verschwinden. Bis es aber zu sehr großflächigen Veränderungen komme, werde es noch Jahrzehnte dauern.
Besonders schnelle Veränderungen habe es auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz der Roten Armee bei Granzin gegeben. Dort sei in 30 Jahren auf einer kahlen Sandfläche, wo Panzer fuhren, ein komplett neuer Wald entstanden. Im Schutzgebiet gab es laut Schwabe 1990 noch 21 900 Hektar Wald, inzwischen sind es rund 1000 Hektar Wald mehr. Der Müritz–Nationalpark war 1990 aus mehreren für die Bevölkerung gesperrten DDR–Staatsjagdgebieten an der Mecklenburgischen Seenplatte hervorgegangen. Seit 1994 wurden in Teilen die Forstnutzung aufgegeben, bis dies 2017 ganz eingestellt wurde.
Der Park ist rund 31.000 Hektar groß und hat die Teilgebiete Ostufer der Müritz und das Gebiet Serrahn bei Neustrelitz mit dem Unesco–Weltnaturerbe–Buchenwald. Im Nationalpark brüten viele See– und Fischadler, Kraniche und Rohrdommeln, zudem wachsen etliche seltene Pflanzenarten. Er gilt auch als Touristenmagnet.