Für Toleranz

Demo in Schwerin gegen Fremdenhass und Queerfeindlichkeit

Schwerin / Lesedauer: 2 min

In der Landeshauptstadt hatten mehrere Verbände und Vereine zu einer Demonstration gegen Fremden– und Queerfeindlichkeit aufgerufen. Auch Sozialministerin war vor Ort.
Veröffentlicht:17.09.2023, 08:05

Von:
  • Deutsche Presse-Agentur
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An einer Demonstration gegen Fremdenhass und Queerfeindlichkeit in Schwerin haben am Samstag nach Polizeiangaben rund 150 Menschen teilgenommen. Darunter war auch MV–Innenminister Christian Pegel und Sozialministerin Stefanie Drese (beide SPD). „Dass wir heute gemeinsam hier stehen, ist ein unübersehbares und wichtiges Zeichen für Solidarität, Toleranz und Weltoffenheit“, sagte die SPD–Politikerin laut Mitteilung in ihrer Rede. Hass und Hetze dürften keinen Platz in Mecklenburg–Vorpommern haben.

Landesministerin für Soziales, Stefanie Drese (li., SPD), Daniel Alff, SPD-Kreisvorsitzender von Schwerin, und MV-Innenminister Christian Pegel (SPD) auf dem Platz vor dem Schweriner Museum während der Demo. (Foto: Frank Hormann)

"Menschen können sich nicht mehr ohne Angst frei bewegen"

Zu der Demonstration hatten neun Verbände und Vereine aufgerufen. Ein solidarisches Eintreten für Demokratie und die Akzeptanz von queeren Menschen sei notwendig, mahnten die Veranstalter, die im Vorfeld auf eine zunehmende Queerfeindlichkeit in MV hinwiesen. „Wenn Menschen sich in unserem Bundesland nicht mehr ohne Angst vor Anfeindungen frei bewegen können, ist das eine erhebliche Einschränkung unserer Freiheit.“

Schilder mit Sprüchen gegen Ausgrenzungen liegen auf dem Platz vor dem Schweriner Museum während einer Demonstration in der Landeshauptstadt. (Foto: Frank Hormann)

Das Sozialministerium verwies auf queerphobe Vorfälle im Land. So seien homophobe Aufkleber an Büros queerer Vereine und an wichtigen Treffpunkten der Szene angebracht worden. „Damit soll LSBTIQ*-Personen gezielt das Gefühl von Sicherheit geraubt werden“, sagte Drese. Unerträglich sei auch der abscheuliche Tausch einer Regenbogen– gegen eine Hakenkreuzflagge in Neubrandenburg.

LSBTIQ*

Die Abkürzung LSBTIQ* steht für lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter* und queer. LSBTIQ wird auch mal LGBTQI, LGBTQI+ oder LGBTQI* abgekürzt. Pluszeichen oder Sternchen sind als Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter gemeint.

Die Taten seien mehr, als ein bloßer Angriff auf queere Personen. „Vielmehr sind sie ein Angriff auf unser demokratisches und freiheitliches Mecklenburg–Vorpommern als ein Land, an dem jede und jeder sicher und selbstbestimmt so leben und lieben kann, wie er oder sie es möchte“, sagte Drese.