Kriminalität
Raub-Überfall auf Geldtransporter – 13 Hinweise für Ermittler
Gützkow / Lesedauer: 2 min
Vier Tage nach dem spektakulären Überfall auf einen Geldtransporter an der A20 bei Jarmen hat die Polizei noch keine heiße Spur. „Noch ist unklar, woher die Täter die Fahrzeuge hatten und warum sie von diesem Transport wussten“, sagte eine Polizeisprecherin am Montag in Neubrandenburg.
In den letzten Tagen seien zwar 13 Hinweise eingegangen, die aber vor allem Beobachtungen zu der inszenierten Baustelle an der Gützkower A20-Autobahnauffahrt beträfen. Die Räuber hatten den Geldtransporter am Donnerstag abgepasst, als dieser von Greifswald nach Neubrandenburg unterwegs war, um mehrere Millionen Euro zur Bundesbank zu bringen.
Drei Fahrzeuge abgebrannt
Die Täter stoppten das Sicherheitsfahrzeug mit Hilfe von Autos und Betonblöcken. Zwei der Täter gaben vermutlich mit Maschinenpistolen Warnschüsse auf das Fahrzeug ab und besprühten die Frontscheibe mit schwarzer Farbe, so dass die Mitarbeiter nichts sehen konnten.
Danach wurde der Geldtransport gewaltsam von hinten geöffnet. Die Räuber flüchteten mit mehreren Millionen Euro Beute. Die zwei Wachmänner blieben im Fahrzeug, bis die Räuber verschwanden und stiegen danach aus. Verletzt wurde niemand.
Mehr dazu: Geldräuber nutzten Stoppschild und Wetter
Die Polizei konnte noch nicht klären, woher die Täterfahrzeuge stammen. Einen Geländewagen hatten die Räuber noch am Tatort angezündet, wie auch den Geldtransporter. Einen Flucht-Transporter setzten die Räuber mehrere Kilometer weiter an einem Wald bei Müssentin in Brand, wo sie in ein drittes, bisher unbekanntes Auto zur Flucht stiegen.
"Die Brände und mögliche Manipulierungen an den Fahrzeugen erschweren die Identifizierung", sagte die Sprecherin der Polizei. Gesucht werden zwei maskierte Täter, die am Tatort gesehen wurden, sowie ein oder zwei Helfer.
Zudem deuten die Vorbereitung und das detailgenaue Vorgehen auf organisierte Kriminalität hin, hieß es. Es war einer der schwersten Überfälle dieser Art im Nordosten seit 1990. Die Fahndung war am Freitag schon auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt worden.