Augustus Intelligence

Millionenklage — Investoren entlasten Philipp Amthor

Berlin / Lesedauer: 2 min

Auch wenn er nicht im Mittelpunkt des Rechtsstreits in den USA steht, wird der CDU–Politiker von seiner Ex– Lobbytätigkeit für das mittlerweile insolvente Unternehmen eingeholt.
Veröffentlicht:15.05.2023, 16:02

Von:
  • Andreas Becker
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Es waren nur etwas mehr als zwölf Monate, die Philipp Amthor Mitglied im Aufsichtsrat des US–Unternehmens Augustus Intelligence saß. Doch dieser Zeitraum von Mai 2019 und Juni 2020 bereitet dem CDU–Bundestagsabgeordneten aus Vorpommern auch im Frühjahr 2023 noch Ärger.

Amthor nimmt Stellung zu Vorwürfen

Hintergrund: Nach der Insolvenz von Augustus Intelligence hat der Verwalter des Firmenvermögens Klage gegen frühere Manager eingereicht. Das berichtete zunächst das Wirtschaftsmagazin Capital. Über das Vermögen der Firma war im April 2021 bei einem Gericht in Delaware in den USA das Insolvenzverfahren eröffnet wurde.

Unter den beklagten Ex–Managern werde laut Capital auch Amthor geführt. Dabei erhebt Treuhänder Brian Ryniker den Vorwurf, dass ehemalige Manager die Investoren bei der Akquise für eine Finanzierungsrunde 2018 und 2019 über Kapitalzusagen getäuscht hätten. Andere Manager — darunter offenbar Amthor — hätten von den falschen Angaben gewusst und Treuepflichten gegenüber den Aktionären verletzt.

Amthor selbst will sich aufgrund des laufenden Insolvenzverfahrens nicht öffentlich äußern, über sein Abgeordnetenbüro ließ er mitteilen: „Herr Amthor ist immer davon ausgegangen, dass Investitionszusagen Rechtsgültigkeit besaßen." Wie er auf die Klage reagiere, mache er von der weiteren Entwicklung des Verfahrens abhängig.

Zu der Gruppe der Mehrheitsinvestoren von Augustus Intelligence zählen nach Angaben von Capital unter anderem Firmen von Ex–Verteidigungsminister Karl–Theodor zu Guttenberg, Prinz Stefan von Liechtenstein, des Privatbankerben August François von Finck sowie zwei Angehörige der österreichischen Diamanten–Dynastie Swarovski.

Aus dieser Investorengruppe erhielt Amthor im Hinblick auf die Klage schon einmal entlastende Unterstützung. Ein Anwalt der Investoren nahm Amthor ausdrücklich in Schutz: An Amthors „Integrität und pflichtgemäßem Verhalten“ gebe es in der Gruppe „keinerlei Zweifel“, hieß es. Amthor könne „auf das volle Vertrauen und die Unterstützung der Investorengruppe zählen“.