Gefährliche Strände

Minister warnt vor Blaualgen an der Ostsee

Schwerin / Lesedauer: 1 min

Strände am Greifswalder Bodden, aber auch verschiedene Badeseen sind schon betroffen. Und solange das Wetter gut bleibt, dürften sich die gefährlichen Blaualgen schnell weiter ausbreiten.
Veröffentlicht:13.08.2020, 13:39

Von:
  • dpa
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An der Ostsee und in beliebten Badeseen in MV häufen sich die Meldungen über Blaualgen-Vorkommen. Mehrere Haustiere sind daran bereits zu Tode gekommen. Das Gesundheitsministerium in Schwerin hat nun an Vernunft und Eigenverantwortung der Menschen appelliert. „Wichtig ist, dass Badegäste aus gesundheitlichen Gründen nicht in 'Blaualgenteppichen' baden gehen“, sagte Minister Harry Glawe (CDU) am Donnerstag. Besonders Kleinkinder seien zu schützen. Auch auf Haustiere müsse man besonders achten.

Sommerwetter fördert Algenwachstum

Die derzeit sommerlichen Temperaturen können die Blaualgenbildung weiter begünstigen. „Sie kommen um diese Jahreszeit natürlicherweise vor“, sagte Glawe. Manche Arten können dichte Wasserblüten bilden, die dann als „Algenteppiche“ erscheinen. Sie besitzen im Inneren Gasbläschen und können dadurch bei ruhiger See zur Oberfläche aufschwimmen. Da sie Luftstickstoff binden, können sie sich in warmen Sommermonaten weitgehend ungestört vermehren, wie Glawe erklärte.

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Giftige Bakterien

Blaualgen, naturwissenschaftlich korrekt „Cyanobakterien” produzieren Gifte. In geringen Konzentrationen sind sie laut Ministerium für gesunde Menschen ungefährlich. In höheren Konzentrationen können sie Hautreizungen oder nach Verschlucken Übelkeit und Erbrechen auslösen.

Die Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte entscheiden selbst über die Häufigkeit der Probenentnahmen. Eine Belastungssituation könne sich sehr schnell verändern. Ansammlungen von Cyanobakterien könnten schnell auseinander getrieben werden oder in sich zusammenfallen.