Horror-Überfall

Mordprozess – Mann mit Teufelsmaske sticht Stralsunder fast tot

Stralsund / Lesedauer: 2 min

Ermittlern zufolge vermutet ein Greifswalder viel Bargeld in der Stralsunder Wohnung seines Opfers, überfällt es zuhause und sticht 25 Mal zu.
Veröffentlicht:21.09.2022, 12:27
Aktualisiert:21.09.2022, 12:31

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Der Tatvorwurf der Stralsunder Staatsanwaltschaft klingt wie die Szenenbeschreibung aus einem Horrorfilm: Mit einem Teufelsgesicht maskiert und einem Messer in der Hand klingelt ein 33-jähriger Greifswalder abends an der Wohnungstür seines Opfers in Stralsund, versteckt sich dann und lauert. Als sich die Tür öffnet, springt er aus seiner Deckung hervor, zückt das Messer und fordert sein Gegenüber auf, die Ruhe zu bewahren.

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Dann versucht der Maskierte seinem Opfer in den Hals zu stechen, trifft wegen einer Ausweichbewegung aber die Schulter. Das Opfer flieht zurück in seine Wohnung, es kommt zum Kampf. Insgesamt 25 Mal sticht der Täter dann zu, ins Gesicht, in den Rücken und Bauch.

Blutüberströmt gelingt es dem Opfer dennoch zu entkommen und im Hausflur um Hilfe zu rufen. Nachbarn eilen herbei und leisten Erste Hilfe. Der Täter ergreift die Flucht. Der 58-jährige Stralsunder ist schwer verletzt. In einer Notoperation kämpfen Ärzte um sein Leben.

Nun wird dem 33-Jährigen aus Greifswald wegen versuchten Mordes, versuchten schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung der Prozess gemacht. Wie eine Richterin des Landgerichts Stralsund mitteilt, wird ihm „zusätzlich Handeln aus Habgier, heimtückisches Handeln und das Handeln zur Ermöglichung einer anderen Straftat zur Last gelegt.”

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Mit Blick auf das Motiv geht die Polizei davon aus, „dass der Tatverdächtige aus geschäftlichen Beziehungen von einer größeren Summe Bargeld in der Wohnung des 58-jährigen Geschädigten wusste.” Demnach soll der Greifswalder Autoverkäufer wenige Tage vor dem Überfall am Abend des 6. Aprils dieses Jahres im Kundengespräch von seinem späteren Opfer erfahren haben, er könne einen Wagen für 30.000 Euro sofort bar bezahlen.

Nach zwei Tagen intensiver Fahndung u.a. mit Hubschrauber und Fährtenhunden wird der Greifswalder am 8. April festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft. Das Opfer überlebt trotz der lebensbedrohlichen Verletzungen. Am 7. Oktober beginnt am Landgericht Stralsund die Verhandlung. Dem Angeklagten droht im Fall einer Verurteilung eine lebenslange Freiheitsstrafe.