Reaktion auf „El Hotzo“

MV-Politikerin erntet Kritik für Nazi-Frauen-Vergleich

Berlin / Lesedauer: 2 min

Für einen Twitter-Beitrag wird Karoline Preisler hart kritisiert. Die FDP-Frau hat Opfer häuslicher Gewalt mit von Linksextremen verprügelten Nazis verglichen.
Veröffentlicht:02.06.2023, 11:30

Von:
  • Pablo Himmelspach
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Für ihre Antwort auf einen polarisierenden Twitter-Beitrag zum Fall Lina E. hagelt es Kritik auf Karoline Preisler (FDP). Die Politikerin aus Mecklenburg-Vorpommern hatte sich zu der Aussage des Internetstars El Hotzo, mit richtigem Namen Sebastian Hotz, geäußert, nach der man sich vor linksextremer Gewalt schützen könne, „indem man zum Beispiel kein Nazi ist“.

Viele Nutzer sind darüber empört und kritisieren El Hotzo dafür, Gewalt zu relativieren. Unter anderem wird darauf verwiesen, dass das Tragen eines in der rechtsextremen Szene beliebten Logos auf einer Mütze reichte, um zusammengeschlagen zu werden. Der Angriff auf den Kanalarbeiter in Leipzig war die brutalste Tat der Gruppierung, an der auch Lina E. beteiligt gewesen ist. 

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Sogar Jan Böhmermann antwortet Preisler

Auch Karoline Preisler äußerte sich scharf, jedoch für viele andere wiederum unpassend. So verglich sie Opfer häuslicher Gewalt mit Opfern linksextremer Gewalt: „Man kann sich vor sexueller Gewalt recht einfach schützen, indem man zum Beispiel keine Frau ist." 

Hotz und viele andere reagierten mit Unverständnis und Ablehnung. Grundtenor: Nazi sein sei eine persönliche Entscheidung, Frau sein hingegen nicht. Sogar TV-Moderator Jan Böhmermann äußerte zynisch im Hinblick auf die FDP-Zugehörigkeit Preislers: „Freiheit meets (englisch: trifft) Twitter. Was soll da schon schiefgehen?" 

In mehreren Antworten rechtfertigt Karoline Preisler sich mit einer grundsätzlichen Ablehnung jeglicher Gewalt. So entscheide sich allein der Täter für die Gewalt, das Opfer könne sie nicht provozieren. „Unser Rechtssystem verlässt sich darauf, dass wir auf Selbstjustiz verzichten“, so Karoline Preisler.

El Hotzo hat nach seiner Karriere auf Twitter den Sprung auf den Buchmarkt gewagt. Mit seinem Buch "Mindset: Roman" war er zuletzt auch beim "Immergut" Festival bei Neustrelitz zu Gast.