Kriminalitätsserie
Nach Geldautomaten-Attacke ist das Geld unbrauchbar
Broderstorf/Richtenberg / Lesedauer: 2 min
Zehn Tage nach der Sprengung eines Geldautomaten in Broderstorf bei Rostock hat die Polizei weitere Einzelheiten dazu bekannt gegeben. So haben die Täter diesmal wieder hohen Schaden angerichtet, aber keine Beute gemacht, wie ein Sprecher des Landeskriminalamtes MV unserer Zeitung sagte. Dies sei der erste Fall unter den bisher zehn Geldautomatensprengungen in diesem Jahr in MV, in dem Farbpatronen in dem Automaten waren, die zerbrachen und die Geldscheine sämtlich unbrauchbar gefärbt haben sollen.
Zuletzt Attacke südlich von Rostock
Die Täter hatte den Bankautomaten in einem Einkaufscenter in Broderstorf an der A19-Ausfahrt Rostock-Süd am frühen Morgen des 10. November angegriffen. Der Alarm lief gegen 3.25 Uhr bei der Polizei auf. Die Polizei fahndet noch immer nach zwei Tätern, die vermummt gewesen sein sollen und bei ihrer Flucht mit einem dunklen Auto von einer Reinigungskraft gesehen worden waren.
Nach den Erfahrungen der Ermittler, die die Untersuchungen in diesen Fällen bereits bündeln, handelt es sich meist um Banden aus den Niederlanden. Diese weichten in andere Länder aus, wo die Bankautomaten noch nicht so gut gesichert und mit Farbpatronen ausgerüstet sind , wie in den Niederlanden und in Großbritannien. Die Polizei empfiehlt Banken, solche Automaten generell mit Farbpatronen auszustatten. Das sei in Deutschland bisher nicht der Fall, aber das schrecke Geldautomatensprenger ab, zeige die Erfahrung aus anderen Ländern.
In diesem Jahr bereits über zehn Fälle ‐ bei einem wird der ganze Automat gestohlen
In MV gab es 2023 bereits 13 Raub-Attacken auf Geldautomaten und Geldtransportfahrzeuge in MV. Davon entfielen die meisten auf den westlichen Teil Mecklenburgs und die Region Rostock. Am Samstag meldete zudem die Polizei in Berlin-Frohnau einen ähnlichen Fall. Unbekannte hatten in der Nacht gleich zwei Automaten einer Filiale in dem Stadtteil im Norden aufgesprengt und dabei hohen Schaden angerichtet.
In MV war zuvor im Oktober ein Automat im nahen Bentwisch bei Rostock attackiert worden. Zudem stahlen Unbekannte erst vor wenigen Tagen einen ganzen, aber kleineren Geldautomaten aus einer Tankstelle in Richtenberg (Vorpommern-Rügen). Auch hier laufen die Ermittlungen noch. Hier kamen die Täter während der nächtlichen Tankstellen-Schließzeit an der Landestraße 192. Der Geldautomat wurde im gesamten Umfang aus seiner Befestigung entfernt und mitgenommen. Die Polizei war über einen automatischen Notruf alarmiert worden. Die Auswertung von möglichen Kameraaufnahmen laufe noch. Richtenberg liegt unweit von Grimmen und nördlich der Autobahn 20.