Nach herber Kritik – MV startet Ausbauprogramm von Radwagen
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Jörg Spreemann
Nach wachsender Kritik von Einheimischen und Urlaubern in Mecklenburg-Vorpommern startet die Landesregierung nun ein zentrales Ausbauprogramm von Radwegen entlang der Bundesstraßen. Dazu werde ab diesem Jahr ein Priorisierungsprogramm umgesetzt, sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) am Freitag in Schwerin.
„Bislang erfolgte der Bau von Radwegen entlang der Bundesstraßen auf Grundlage von Vorschlägen der einzelnen Straßenbauämter”, erklärte Meyer. Eine landesweite und einheitliche Methodik zur Auswahl der zu bauenden Radwege habe nicht existiert. Zuletzt hatte Mecklenburg-Vorpommern als Radfahrland in Umfragen deutlich an Ansehen eingebüßt.
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In den kommenden fünf Jahren sollen Meyers Angaben zufolge 102 Abschnitte mit einer Gesamtlänge von 165 Kilometern vorrangig ausgebaut werden. Als Maßstab würden unter anderem die Verbesserung der Stadt-Umland-Beziehungen, Distanz zu zentralen Orten, der Lückenschluss zu Radwegen im Bestand oder die Anbindung an Einzelhandel oder medizinische Versorgung angelegt.
Weitere Kriterien seien touristische Radrouten, die Anbindung an Bahnhöfe sowie die Schulwegsicherung. Einbezogen in die Ermittlung der Rangfolge seien mit Blick auf die Verkehrssicherheit unter anderem die Fahrbahnbreite der Bundesstraßen sowie deren Verkehrsbelastung.
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Laut Minister Meyer stehen jährlich zehn Millionen Euro an Bundesmitteln für den Ausbau der Radwege an Bundesstraßen zur Verfügung. Bewertet wurden laut Ministerium alle 494 Bundesstraßenabschnitte im Land, die keinen Radweg aufweisen. In den kommenden Jahren würden Radwege-Projekte mit Vorrang gebaut, die sich derzeit in einer fortgeschrittenen Planungsphase befinden sowie Radwege-Projekte in einer frühen Planungsphase mit einer hohen Priorisierung.
Zu den größeren Projekten, die bis 2028 fertiggestellt werden sollen, zählen in der Seenplatte mehrere Abschnitte entlang der B192 in der Müritzregion und der B104 im Bereich Woldegk. Darunter sind auch mehrere Ortsdurchfahrten. In Vorpommern-Greifswald sollen neben Abschnitten der B109 nördlich von Pasewalk weitere Radwege auf Usedom gebaut werden.