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LNG-Terminal vor Insel Rügen – neue Pipeline nötig

Mukran / Lesedauer: 2 min

Egal, ob das vor Rügen geplante LNG-Terminal nun in Mukran oder Sellin entsteht – eine kilometerlange neue Ostsee-Pipeline brauchen beide Standorte.
Veröffentlicht:24.03.2023, 05:11

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Die Rolle rückwärts von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hallt in Land und Bund nach. Der Grünen–Politiker hatte am Mittwoch angekündigt, den bisher vorgesehenen LNG–Standort fünf Kilometer vor der Selliner Seebrücke aufgrund des massiven Protests fallen zulassen — und einen alternativen Ort zu suchen.

Pipeline von Mukran nach Lubmin nötig

Nach Nordkurier–Informationen präferiert das Habeck–Ministerium nun den Hafen von Mukran als neuen Platz für ein LNG–Terminal. Allerdings müsste das dort angelieferte Gas dann ebenfalls zur Anlandestation und zum weiteren Verteilen nach Lubmin transportiert werden. In Lubmin ist durch die beiden Nord–Stream–Pipelines in den vergangenen Jahren eine entsprechende Infrastruktur aufgebaut worden.

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Tausende von Pipeline-Rohren – noch von der Nord-Stream-2-Pipeline – lagern in Mukran.
Tausende von Pipeline-Rohren – noch von der Nord-Stream-2-Pipeline – lagern in Mukran. (Foto: Stefan Sauer)

„Die Pipeline von Mukran durch die Ostsee nach Lubmin wäre circa 50 Kilometer lang“, sagte ein Sprecher des Landeswirtschaftsministeriums in Schwerin auf Nordkurier–Anfrage. Beim Standort vor Sellin hätte die Länge der Pipeline 38 Kilometer betragen.

Nord-Stream-Röhren für neue Pipeline möglich

Das Material für die Verlegung einer Pipeline wäre in Mukran vor Ort. Dort lagern noch tausende nicht benötigte Rohre aus dem Nord–Stream–2-Bau. Diese Rohre hat sich zum größten Teil das Bundeswirtschaftsministerium gesichert.

Nach Informationen des Nordkurier soll der Bund mittlerweile im Besitz von Röhren sein, die für eine 42 Kilometer lange Leitung ausreichen würden.

Grundvoraussetzung für den Kauf der Rohre war die Gewährleistung, dass etwaige Erlöse aus einem Verkauf von einem eingesetzten Schweizer Sachwalter kontrolliert werden und nicht an Russland, Gazprom oder verbundene Unternehmen gelangen. Die Nord Stream AG hat ihren Sitz im schweizerischen Zug. Das Unternehmen stand kurz vor der Insolvenz, hat aber eine Nachlassstundung für sechs Monate bis Juli 2023 bewilligt bekommen.

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