Nordkurier-Leser spenden über 100.000 Euro für Mitbürger
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Rita Hidde
Helfen mit Herz – für sehr viele Leserinnen und Leser des Nordkurier ist das mehr als nur ein Motto. Und genau dieses Herz bewiesen sie erneut in der Weihnachtsaktion des Leserhilfswerkes. Mehr als 107.000 Euro kamen bislang an Spenden für den gemeinnützigen Verein zusammen – erfahrungsgemäß wird die Summe sogar noch weiter steigen, weil nur Zahlungseingänge bis Mitte der Woche berücksichtigt sind.
Das Leserhilfswerk unterstützt schnell und unbürokratisch
Die Spendengelder werden dem Leserhilfswerk ermöglichen, seine Arbeit auch im kommenden Jahr fortzusetzen und mit kleineren oder größeren Beträgen Menschen aus unserer Region zu unterstützen, die unverschuldet in Not geraten sind. Seit 30 Jahren gibt es das Nordkurier Leserhilfswerk nun schon – in dieser Zeit konnten unbürokratisch und schnell tausende Hilfeleistungen erbracht werden.
In den vergangenen Wochen erklärten viele Spender in E-Mails und Telefonaten, wie sehr sie die Schicksale der Menschen berührten, über die in den vergangenen Wochen in unserer Zeitung zu lesen war.
Eine neue Waschmaschine – kurz vor Weihnachten
Eine Spenden-Empfängerin, der kurz vor Weihnachten noch geholfen werden konnte, ist Martina S. (alle Namen der Redaktion bekannt), die zuerst gar nicht glauben konnte, dass das Leserhilfswerk für sie in die Bresche sprang. „Eine neue Waschmaschine – für mich“, freute sie sich, als sie die Spende vom Leserhilfswerk erhielt. Endlich muss nicht mehr mit Rucksäcken voll schmutziger Wäsche zu einer Freundin laufen!
Die 32-jährige Frau lebt allein mit dem kleinen Sohn. Zurzeit bekommt die gelernte Hauswirtschafterin Arbeitslosengeld II. Die alte Waschmaschine war kaputt, eine neue für sie nicht bezahlbar.
Ein neues Bett für einen Diabetiker
Wie Martina S. konnten in den vergangenen Wochen auch viele andere Mitbürger in Not eine Unterstützung vom Leserhilfswerk erhalten. Zu ihnen gehörte die alleinerziehende Katrin L. mit ihren drei Kindern. Ihr Herd war defekt. Erst kurz zuvor hatte sie ihren Job verloren. Trotz allen Sparens reichte es nicht für einen neuen Herd.
Überglücklich war auch der 37-jährige Micha, der ein neues Bett sein eigen nennen kann. Der gelernte Koch leidet an Diabetes und einem offenen Bein. Als sein altes Bett zerbrach, war für den arbeitslosen Mann guter Rat teuer.
Mehrkosten für die Kurzzeitpflege
Dem 70-jährigen Richard D. fiel ein riesiger Stein vom Herzen, als er die Spende erhielt. Nach einem Schlaganfall lebt er im Pflegeheim. Durch die zeitweise Betreuung in der Kurzzeitpflege waren Mehrkosten entstanden, für die seine geringe Rente nicht reichte.
Oder der 63-jährige Heinz F., der zu seiner geringen Rente zusätzlich Grundsicherung erhält. Nach der Wende fand er nur befristete Jobs. Er lebt allein und brauchte dringend eine neue Brille, wusste aber nicht, wie er sie bezahlen soll.
Neue Möbel für eine behinderte Frau
Mit herzlichen Worten bedankte sich auch Marion S. für die Unterstützung des Leserhilfswerks. Die 60 Jahre alte, behinderte Frau lebt seit ihrem 18. Lebensjahr in einem Pflegeheim. Inzwischen braucht sie den Rollstuhl. Schon lange hatte sie sich Regale und einen Schreibtisch in ihrem Zimmer gewünscht. Von dem Taschengeld, das sie im Heim erhält, war diese Anschaffung jedoch utopisch.
Das Leserhilfswerk wird auch weiterhin Unterstützung geben in schwierigen Situationen – nicht nur in der Vorweihnachtszeit.