Nordosten in der Digitalisierung weit abgehängt
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Carsten Korfmacher
Die Landkreise des Nordostens gehören in Bezug auf den Stand der Digitalisierung zu den am schlechtesten entwickelten Regionen Deutschlands. Dies geht aus einer Studie des schweizerischen Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos im Auftrag des Handelsblattes hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Sowohl die Uckermark als auch die sechs Landkreise Mecklenburg-Vorpommerns haben jeweils nur einen von fünf möglichen Sternen erhalten und somit das niedrigstmögliche Ergebnis eingefahren. Damit gehören sie zu den Regionen in Deutschland, die am wenigsten gut auf den digitalen Wandel vorbereitet sind.
Am besten schnitten Großstädte oder großstadtnahe Landkreise ab. Den ersten Platz im Ranking belegt der Landkreis München, gefolgt von den Städten München und Erlangen, dem Rhein-Neckar-Kreis um die Stadt Heidelberg und den Städten Karlsruhe, Berlin, Böblingen, Stuttgart, Hamburg, Nürnberg und Frankfurt. Von den 401 Kreisen und kreisfreien Städten landen die Regionen des Nordostens abgeschlagen am Ende der Tabelle.
Potsdam profitiert von Nähe zu Berlin
Bei den Landkreisen führt Vorpommern-Rügen das interne Nordost-Ranking mit Platz 373 an, gefolgt von der Mecklenburgische Seenplatte (375), der Uckermark (377), Vorpommern-Greifswald (380), Nordwestmecklenburg (381), Ludwigslust-Parchim (397) und dem Landkreis Rostock (398). Die größten Städte des Nordostens stehen deutlich besser da: Schwerin, die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns, landet auf dem 91. und die Hansestadt Rostock auf dem 119. Platz. Auch die beiden größten Städte Brandenburgs – Potsdam und Cottbus – erzielen mit den Plätzen 52 und 132 ein verhältnismäßig gutes Ergebnis. Besonders Potsdam profitiert durch die Nähe zu Berlin, das bundesweit auf Platz 6 landet.
Im Osten schneiden die Städte Dresden (Platz 22), Jena (32) und Leipzig (38) am besten ab. Schlechter als die Kreise Ludwigslust-Parchim und Rostock sind bundesweit nur der Kreis Eisenach im Westen Thüringens und die Landkreise Börde und Jerichower Land, die aneinandergrenzend um die Stadt Magdeburg in Sachsen-Anhalt liegen. Prognos hat für diese Studie drei große Teilbereiche untersucht, nämlich den Arbeitsmarkt digitaler Berufe, die digitale Infrastruktur wie Breitbandausbau und die Informations- und Kommunikationsbranche.