StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernSchäden an Atommüll-Fässern in Lubmin entdeckt

Ehemaliges Kernkraftwerk

Schäden an Atommüll-Fässern in Lubmin entdeckt

Lubmin / Lesedauer: 2 min

Am ehemaligen Kernkraftwerk Lubmin nahe Usedom wurden beschädigte Fässern mit radioaktiven Abfällen entdeckt. Das Umweltministerium in Schwerin sieht keine Gefahr.
Veröffentlicht:04.08.2023, 14:19

Von:
  • Evangelischer Pressedienst
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Im Zusammenhang mit dem Rückbau des ehemaligen Kernkraftwerks in Lubmin sind Mängel an Fässern mit radioaktiven Abfällen aufgetaucht. Drei 200-Liter-Stahlfässer seien teils korrodiert und eines teilweise durchgerostet, teilte das zuständige Unternehmen, die Entsorgungswerk für Nuklearanlagen GmbH (EWN), am Freitag mit. Es handele sich um einen meldepflichtigen Vorfall der niedrigsten Kategorie. Eine Freisetzung radioaktiver Stoffe sei zu jeder Zeit ausgeschlossen und Mensch und Umwelt zu keiner Zeit in Gefahr gewesen.

Bei dem Inhalt der Fässer handelt es sich den Angaben nach um feuchten Schlamm, der aus der sogenannten Zentralen Aktiven Werkstatt (ZAW) stammt. Hier werden unter anderem mit einer Hochdruck-Nassstrahlanlage Bauteile gereinigt. 

Korrodierte Fässer wieder verschlossen

An einem der Fässer seien bei der Begutachtung der Schadstelle Durchrostungen erkannt worden, hieß es. Eine Freisetzung radioaktiver Stoffe außerhalb des Kontrollbereichs sei zu jeder Zeit ausgeschlossen gewesen. „Mensch und Umwelt waren zu keiner Zeit in Gefahr. Die korrodierten Fässer wurden unverzüglich in sicher geschlossene Behälter umverpackt“, hieß es.

Die EWN GmbH habe dieses Ereignis als meldepflichtig gemäß „Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten– und Meldeverordnung“ eingestuft und fristgemäß gemeldet. Es handele sich dabei um ein meldepflichtiges Ereignis der geringsten Kategorie. Das Ereignis werde durch die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und ihre Sachverständigen im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt ausgewertet.

Als Ursachen vermutet die EWN die nach heutigen Maßstäben mangelnde Qualität der Beschichtung und das Alter der Fässer. Im September 2022 seien vergleichbare Probleme aufgetaucht. Damals seien auch Durchrostungen an Fässern festgestellt worden. „Unsere internen Untersuchungen zu dem Ereignis dauern derzeit noch an“, teilte das Unternehmen mit. Auch das Schweriner Umweltministerium befasse sich damit.

Bereits im September waren kleine Rostlöcher in Fässern in Lubmin entdeckt worden.

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