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Demonstrationen

Rund 3000 demonstrieren gegen LNG–Terminal vor Rügen

Baabe/Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Der Widerstand in der Bevölkerung gegen ein LNG–Terminal vor Sellin auf Rügen ist erheblich auf Deutschlands größter Insel, die auch ein beliebtes Ferienziel ist. Zu zwei Demonstrationen am Wochenende kamen rund 3000 Menschen.
Veröffentlicht:26.02.2023, 09:33

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Rund 2500 Menschen haben laut Polizei am Sonntagnachmittag in Baabe auf Rügen gegen den Bau eines LNG–Terminals vor Deutschlands größter Insel demonstriert. Bereits am Samstag hatten Polizeiangaben zufolge in Sellin rund 400 Menschen gegen das geplante LNG–Terminal vor dem Ort demonstriert.

Stefanie Dobelstein von der Initiative „Lebenswertes Rügen“, die zu den Veranstaltern am Sonntag gehörte, sagte, das Terminal auf See werde vom Ufer aus sichtbar sein. Vier riesige Schiffe sollen nach ihren Worten künftig dort fest vertäut liegen, „jeweils 300 Meter lang, 43 Meter breit und 50 Meter hoch“. Das sei eine Industrieanlage in einem Bereich, durch den die Heringsschwärme zum Laichen in den Greifswalder Bodden zögen. Hinzu käme der Schiffsverkehr, um das LNG anzuliefern. „Es gibt ganz viele ungeklärte Fragen aus unserer Sicht.“ Dobelstein nannte das LNG–Beschleunigungsgesetz eine Katastrophe. Der Naturschutz und die Interessen der Menschen drohten auf der Strecke zu bleiben.

Dobelstein distanzierte sich von einem weiteren Aufrufer zu der Demonstration. „Wir distanzieren uns ganz klar von Rechts“, betonte sie. Wichtig sei, dass die Botschaft der Menschen in der Region darunter nicht leide. Sie wollten kein LNG auf Rügen. Die Insel ist ein touristisches Zentrum.

Nach Angaben der Polizei gab es am Samstag weitere Demonstrationen in MV. Sie richteten sich gegen den Krieg in der Ukraine, wie es hieß. Rund 1000 Menschen hätten in mehreren Städten teilgenommen. In Neubrandenburg versammelten sich demnach rund 650 Demonstranten unter dem Motto „Für Frieden in Europa. Schickt Diplomaten statt Waffen“. In Waren (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) bildeten rund 200 Personen eine Menschenkette, in Stralsund 80 und in Anklam (Landkreis Vorpommern–Greifswald) 55. Zwischenfälle habe es keine gegeben.