Sonntagsfrage

Schwesigs SPD stürzt in MV bei Umfrage ab

Schwerin / Lesedauer: 3 min

Diese Ergebnisse dürfte die SPD im Land zusammenzucken lassen. Wären jetzt Landtagswahlen, würde die Partei viele Stimmen verlieren. Noch schlimmer sähe es bei einer Bundestagswahl aus.
Veröffentlicht:27.01.2023, 08:37

Von:
  • Nordkurier
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Gut ein Jahr ist die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern inzwischen her. Schwierige Monate liegen mittlerweile hinter Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und ihrer Landesregierung. Monate, in denen sich bei den Wählern teils viel Unmut angestaut hat. Das wird nun auch deutlich an den Ergebnissen einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Ostsee-Zeitung. Denn da büßt insbesondere die SPD jede Menge Stimmen ein.

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Wäre jetzt Landtagswahl in MV, käme die SPD gerade mal noch auf 27 Prozent der Stimmen – ein Minus von 12,6 Prozentpunkten gegenüber der Wahl im September 2021. Der Koalitionspartner Die Linke gewinnt hingegen 2,1 Prozent hinzu und liegt nun bei 12 Prozent. Der größte Gewinner, mit einem Zuwachs von 4,7 Prozent, ist die CDU. Sie liegt nun mit 18 Prozent auf Rang drei. Davor ist mit 21 Prozent noch immer die AfD, die einen Zuwachs von 4,3 Prozent verbuchen konnte. Die Grünen legen auf 9 Prozent (+2,7 Prozent) zu, die FDP sinkt auf 4 Prozent (−1,8) und wäre damit nicht im Landtag.

„Die SPD ist in sehr schwierigen Zeiten weiter klar stärkste Kraft“, reagiert Schwesig laut Ostsee-Zeitung (OZ) wenig selbstkritisch auf die Umfrage-Ergebnisse. Dies sei „Bestätigung für unsere Arbeit.“ Zufrieden zeigt sich auch CDU-Landeschef Franz-Robert Liskow. Wie er der OZ sagte, seien die Zahlen „ein Schritt in die richtige Richtung.“ Auch die AfD freut sich über die laut Umfrage erzielten Ergebnisse. Es gehe „aufwärts für die AfD“, äußerte sich Landeschef Leif-Erik Holm gegenüber der OZ. „Schwesigs Regierung bröckelt. Die Bürger wollen offensichtlich eine Alternative zu Rot-Rot.“

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Noch dramatischer sähe das Ergebnis für die SPD in Mecklenburg-Vorpommern im Falle einer Bundestagswahl aus. Da rangiert plötzlich die AfD auf Platz eins. Mit einem Zugewinn von 5 Prozent landet die Partei nun bei 23 Prozent – dicht gefolgt von der CDU auf Platz zwei mit 22 Prozent (+4,6 Prozent). Die SPD hingegen stürzt auf den dritten Platz ab. Sie verliert 9,1 Prozentpunkte und kann nun nur noch 20 Prozent für sich verbuchen. Auch die FDP muss deutliche Stimmenverluste hinnehmen. Sie steht nun bei 4 Prozent (-4,2 Prozent). Die Grünen können hingegen weiter zulegen, auf 10 Prozent (+2,2 Prozent).

Etwas positiver sieht es für die SPD auf Bundesebene aus. In dem am Freitag veröffentlichten neuen ZDF-Politbarometer legen die Sozialdemokraten in der Sonntagsfrage um einen Punkt auf 21 Prozent zu - und sind damit wieder an den Grünen vorbeigezogen. Die verlieren nämlich zwei Prozentpunkte auf 19 Prozent. Die FDP verharrt bei sechs Prozent. Die Union würden unverändert 27 Prozent wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Die AfD gewinnt einen Punkt und könnte aktuell mit 15 Prozent der Wählerstimmen rechnen. Die Linke bleibt bei 6 Prozent.

Bei der Bewertung wichtiger Politiker liegen mit Wirtschaftsminister Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock zwei Grünen-Politiker vorn. Dahinter folgen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) weitere Politiker der Ampel-Koalition. CSU-Chef Markus Söder steht auf Platz 6, der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz auf Rang 8. Dazwischen liegt Innenministerin Nancy Faeser (SPD).