Rettungsdienste

Seenplatte hat jetzt die modernste Leitstelle in ganz MV

Seenplatte / Lesedauer: 2 min

In den nächsten Tagen soll die Koordinierungsstelle ihre Arbeit aufnehmen. Ein konkretes Datum wird aus einem ganz bestimmten Grund nicht verraten.
Veröffentlicht:10.05.2021, 12:59
Aktualisiert:06.01.2022, 21:52

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Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte verfügt jetzt über die modernste Integrierte Leitstelle in ganz MV. Die Baumaßnahmen für die millionenschwere Koordinierungsstelle für Rettungskräfte in Neuendorf sind nunmehr abgeschlossen. Bis zur finalen Inbetriebnahme in den nächsten Tagen werden noch die verschiedenen Systeme miteinander abgestimmt und eine Testphase gestartet, wie Jürgen Köhler, Sachgebietsleiter Rettungsdienst im Ordnungsamt des Landkreises, bei der Vorstellung der Technik und Räumlichkeiten am Montag mitteilte.

Ein genauer Termin zum „Scharfschalten” werde bewusst nicht angekündigt. „Wir wollen es schaffen, dass die Bürger es gar nicht mitkriegen”, so der Zweite Stellvertretende Landrat Thomas Müller. Der Übergang soll nahtlos und ohne Zwischenfälle erfolgen.

Kenntnisse in Feuerwehr- und Rettungsdienst-Fragen

Die Leitstelle koordiniere über die eingehenden 112-Anrufe die ganze Gefahrenabwehr in der Seenplatte außerhalb des polizeilichen Einflussbereichs. Laut dem Leiter der Leitstelle, Niclas Tobien, arbeiten im Regelfall vier Disponenten am Tag und drei in der Nacht an den hochmodern ausgerüsteten Arbeitsplätzen in 12-Stunden-Schichten.

Deshalb sollen sich die Mitarbeiter wie Zuhause fühlen. Es gebe sogar eine moderne Küche. „Wir brauchen hier richtig gutes Fachpersonal”, so Tobien. Denn die Mitarbeiter müssten sowohl mit der Feuerwehr als auch dem Rettungsdienst bestens auskennen.

In der Regel würden daher Rettungsassistenten und Notfallsanitäter beschäftigt werden. Einen eigenen Ausbildungsberuf für den Aufgabenbereich gebe es wiederum nicht. Insgesamt arbeiten in der Leitstelle neben dem Leiter künftig 21 Disponenten und zwei Datenpfleger.

Rund 50.000 Rettungseinsätze pro Jahr

Immerhin bearbeitet die Leitstelle jährlich rund 80.000 Anfragen – davon 50.000 Rettungseinsätze. Bei den anderen Fällen handelt es sich laut Jürgen Köhler zumeist um Anfragen im Verantwortungsbereich des Kassenärztlichen Notdienstes oder Fehlmeldungen. Täglich gehen schätzungsweise 350 Anrufe ein.

Die alte Leitstelle in der Neubrandenburger Ziegelbergstraße konnte die gegenwärtigen räumlichen und technischen Anforderungen nicht mehr erfüllen. So platzte der Serverraum laut Thomas Müller bereits aus allen Nähten. Die Technik verschlingt laut Amtsleiter Dirk Rautmann im Neubau übrigens einen wesentlichen Teil der Kosten, zum Beispiel für die Kühlung der Server.

Neue Wettkampfstrecke für die Feuerwehr

Die technische Ausstattung koste allein etwa 1,5 Millionen Euro. Insgesamt verschlinge der Bau rund 6,7 Millionen Euro, etwa 5 Prozent mehr als ursprünglich geplant. 3,2 Millionen Euro wird aus dem Innenministerium gefördert.

Der Ausbau des Standortes in Neuendorf ist laut Rautmann noch längst nicht abgeschlossen. Die Leitstelle neben der Feuerwehrtechnischen Zentrale bilde nur das Kernstück. So soll unter anderem noch eine Wettkampfstrecke für die Feuerwehr eingerichtet werden.