"Prepper"-Szene

SEK-Polizisten sollen auch Bundeswehr-Munition geklaut haben

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Vier SEK-Beamte wurden festgenommen. Sie sollen Munition aus Beständen des Landeskriminalamtes entwendet haben. Offenbar reichen die Verstrickungen aber bis in die Bundeswehr.
Veröffentlicht:13.06.2019, 15:58

Von:
  • Uwe Reißenweber
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Nach der Festnahme von vier SEK-Beamten hat der Haftrichter für einen der Elitepolizisten am Donnerstagnachmittag Untersuchungshaft angeordnet. Bei den anderen drei dauern die Haftprüfungstermine noch an, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Schwerin dem Nordkurier.

Bei dem ersten Polizisten handelt es sich um denjenigen, an den die anderen drei Munition weitergegeben haben. Die Munition sollen sie aus Beständen des Landeskriminalamtes entwendet haben. Bei dem Beamten wurde mittlerweile auch noch eine Maschinenpistole der israelischen Marke Uzi sichergestellt, so Lange.

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Munition von der Bundeswehr?

Unterdessen stellt sich die Frage: Reichen die Verstrickungen der vier festgenommen SEK-Beamten der Landespolizei bis in die Bundeswehr? Teile der Munition, die bei ihnen in fünfstelliger Zahl gefunden wurde, könnten nach Informationen des Nordkuriers aus der Truppe stammen.

Sie fallen unter das Kriegswaffenkontrollgesetz. Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen Verstoßes gegen das Gesetz gegen die Beamten. Bislang kann für einen Großteil der am Mittwoch gefundenen Munition ausgeschlossen werden, dass er aus den Beständen der Landespolizei stammt. Aufgrund der laufenden Ermittlungen ist noch unklar, ob weitere Polizisten verstrickt sein könnten.

+++Aktualisierung: Vier weitere SEK-Polizisten im Visier der Ermittler+++

Drei der am Mittwoch Festgenommenen sollen Munition des Landeskriminalamtes beiseite geschafft und einem Vierten weitergegeben haben, der den Ermittlern zufolge Kontakte in die „Prepper“-Szene hatte. Das Beiseiteschaffen ist möglicherweise bei Übungen geschehen, bei denen größere Mengen an Schüssen abgegeben wurden.